Heidelberger Geschichtsverein e.V.
Ludwig Marum
*5. November 1882 Frankenthal/Pfalz
+29. März 1934 KZ Kislau
Rechtsanwalt, Politiker (SPD)
Vater: Carl Marum, Kaufmann (*17. Juli 1850 Frankenthal; +18. Mai 1889 ebenda)
Mutter: Helene geb. Mayer (*12. Januar 1858 Leutershausen, +1924 Bruchsal)
1888-1891: Volksschule
18. Mai 1889: Tod des Vaters. Die Mutter zieht mit ihren zwei Kindern zu ihrer Schwester nach Bruchsal.
1891-1900: Schönborn-Gymnasium in Bruchsal (Abitur)
1900-1904: Jurastudium in Heidelberg und München
1900: Eintritt in die (1890 gegründete) jüdische Studentenverbindung Badenia
1904-1908: Referendar
1907: Eintritt in Sozialdemokratische Partei Deutschlands
1908: Niederlassung als Rechtsanwalt in Karlsruhe
1911-1922: Stadtverordneter in Karlsruhe
8. März 1910: Heirat mit Johanna Benedick in Albersweiler (*3. Mai 1886 Albersweiler; +13. November 1964 Berlin), drei Kinder
5. November 1911: Zwanzigjähriges Stiftungsfest des Arbeiter-Sängerbunds Heidelberg. Festkonzert und Bankett in der Stadthalle. Festrede: Ludwig Marum, Bundespräsident des Sängerbundes, Karlsruhe.
1914-1918: Abgeordneter in der badischen Ständeversammlung
1918-1919: badischer Justizminister der ersten provisorischen Regierung
1919-1928: Vorsitzender der SPD-Fraktion im badischen Landtag
1919-1929: Staatsrat
1928-1933: Reichstagsabgeordneter der SPD
1933: erneute Wahl zum Reichstagsabgeordneten
10.März 1933: Verhaftung durch die Nazis (zusammen mit anderen SPD-Politikern)
16. Mai 1933: „Schaufahrt“, Überführung in das Konzentrationslager in Kislau
28./29. März 1934: Ludwig Marum wird von SA- und SS-Leuten stranguliert und am Fensterkreuz seiner Zelle aufgehängt, um einen Selbstmord vorzutäuschen
3. April 1934: Beisetzung der Urne mit der Asche Marums auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe unter Teilnahme von über 3000 Personen
Literatur:
Anette Hettinger, Ludwig Marum und die jüdische Studentenverbindung Badenia, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 203-214
Holger Trunk, Heidelberger Polizeigeschichte(n) und ihre steinernen Zeugen. Polizeihistorische Dokumentation 1803-2023. (Selbstverlag). Heidelberg 2024, S. 46
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Marum