Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Ludwig Lenel

*20. Mai 1914 Straßburg

+22. April 2002 Allentown, Pa.

Orgel-Musiker, Musikwissenschafter

Vater: Walter Lenel (*3. August 1868-†28. April 1937 Heidelberg), Dr., Prof., Historiker, 1893-1918: Privatgelehrter in Straßburg, Spezialist für italienische mittelalterliche Geschichte, 1918: Heidelberg, 1932: Honorarprofessor der Universität Heidelberg, im April 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft beurlaubt, im August 1933 Entzug der Lehrbefugnis)

Urgroßvater mütterlicherseits: Friedrich Kapp (1824-1884)

Großonkel: Wolfgang Kapp (1859-1922)





Wohnung seit 1918: Plöck 48 (Adreßbuch 1927-1937)

bis 1932: Besuch des Gymnasiums Heidelberg

Aufführung eines von ihm komponierten Konzert für Saxophon und Orchester bei einem Schulkonzert des Gymnasiums Heidelberg

1932: begleitet nach dem Abitur Albert Schweitzer auf Konzertreisen

Herbst 1932: Gast in Schweitzers Heimatort Günsbach, erhält dort Orgel-Unterricht.

Drei Jahre Studium an der Musikhochschule Köln

Drei Jahre Studium an der Musikhochschule Basel

17. August 1938: wandert als letzter seiner Geschwister in die USA aus

schließt seine Kompositionsstudien am Oberlin College (Ohio) ab

25 Jahre Dozent für Musikwissenschaft am Muhlenberg College in Allentown, Pa. Head of the Music Department, Ehrendoktor.

1976-1992: "Death and Atonement. Poems of the Holocaust for Narrator, Piano, Brass, Percussion, Violin and Oboe". Dem Werk zugrunde liegen die Todesfuge Paul Celans und drei Gedichte der Nelly Sachs.

1979: Ruhestand

6. November 1998: Konzertstunde mit Werken von Ludwig Lenel am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg, Gespräch mit dem Komponisten (für Schüler der Jahrgangsstufe 13)

9. November 1998: Erstaufführung von "Death and Atonement" in Heidelberg an der Studiobühne der Stadt Heidelberg unter Betreuung von Michael Valentin mit Ensemble





Literatur:

Dagmar Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932. Berlin 1986, S. 160f.

Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast et al. (Hg.), Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg 2006, S. 492ff., 495

Giovannini/Moraw (Hgg.), Erinnertes Leben – Autobiographische Texte zur jüdischen Geschichte Heidelbergs. Heidelberg 1998, S. 223-226

Norbert Giovannini, Claudia Rink, Frank Moraw, Erinnern, Bewahren, Gedenken. Die jüdischen Einwohner Heidelbergs und ihre Angehörigen 1933-1945. Biographisches Lexikon mit Texten. Hg. vom Förderkreis Begegnung. Heidelberg 2011, S. 240f.

Frank Moraw, Der Komponist Ludwig Lenel, nach dem Pogrom 1938 emigriert, probt wieder in Heidelberg, in: RNZ, 9.11.1998 (abgedruckt bei: Norbert Giovannini, Claudia Rink, Frank Moraw, Erinnern, Bewahren, Gedenken. Die jüdischen Einwohner Heidelbergs und ihre Angehörigen 1933-1945. Biographisches Lexikon mit Texten. Hg. vom Förderkreis Begegnung. Heidelberg 2011, S. 240f.)

Dorothee Mußgnug, Die vertriebenen Heidelberger Dozenten. Zur Geschichte der Ruprecht-Karls-Universität nach 1933. Heidelberg 1988, S. 30f.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Lenel



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