Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Ernst Krieck

* 6. Juli 1882 Vögisheim


19. März 1947 Internierungslager Moosburg an der Isar


Lehrer, Schriftsteller, Professor. Gilt neben Alfred Baeumler (1887-1968) als führender nationalsozialistischer Erziehungswissenschaftler.



Realschule


Lehrerseminar Karlsruhe


Tätigkeit als Volksschullehrer


1910: sein erstes literarisches Werk Persönlichkeit und Kultur erscheint


1917: Die deutsche Staatsidee erscheint


1920: Die Revolution der Wissenschaft erscheint


1922: Philosophie der Erziehung erscheint. Für dieses Buch erhält er die Ehrendoktorwürde der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.


1928: wird an die Pädagogische Akademie in Frankfurt am Main berufen


1931: Mitglied im völkisch gesinnten, antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur


1931: wird an die Pädagogische Akademie Dortmund strafversetzt


1. Januar 1932: Beitritt zur NSDAP (Mitgliedsnummer 710.670) und zum NS Lehrerbund


1932: wird wegen NS-Agitation als Professor suspendiert


25. April 1933: wird zum Professor für Pädagogik und Philosophie ernannt


26. April 1933: wird aufgrund eines ministeriellen Erlasses vom 21. April zum Rektor der Universität Frankfurt gewählt


10. Mai 1933: öffentliche Bücherverbrennung auf dem Römerberg


Krieck wird Herausgeber der neuen Zeitschrift Volk im Werden, welche von 1933 bis 1943 etwa zweimonatlich erscheint und der Darstellung nationalsozialistischer Ideen der Pädagogik dienen soll


1934-1945: Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg


1934: Mitarbeit im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SS-Nummer 107.221)


1935: Gaudozentenführer in Baden im NS-Dozentenbund


1. April 1937 bis 30 September 1938: Rektor der Universität Heidelberg


30. September 1938: Rücktritt als Rektor der Universität Heidelberg

1938: Austritt aus der SS. Ehrenvolle Verabschiedung im Rang eines SS-Obersturmbannführers

Nach dem Kriegsende wird Krieck von der US-amerikanischen Besatzungsmacht aus dem Hochschuldienst entlassen und in Moosburg an der Isar interniert


19. März 1947: verstirbt in Internierungshaft




Nachlass von Ernst Krieck und seiner Tochter Ilse Krieck im Universitätsarchiv Heidelberg



Literatur:


Vanessa Hilss, Prof. Dr. Ernst Krieck: "Einordnung (...) nach allen Seiten hin" Der NS-Wegbereiter in der Erziehung, in: Wolfgang Proske (Hg.), NS-Belastete aus Nordbaden und Nordschwarzwald (Täter, Helfer, Trittbrettfahrer 7). Gerstetten 2017, S. 198-209