Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Johann VII. von Nassau, Graf von Nassau-Siegen



*1561 im Oberen Schloss in Siegen


+1623 im Oberen Schloss in Siegen


reg. von 1607 bis 1623


Militärreformer, Diplomat


Vater: Johann VI. der Ältere von Nassau-Dillenburg (*22.11.1536, †28.10./7.11.1606)


Mutter: Elisabeth Landgräfin von Leuchtenberg († 1579)


Sohn: Johann Moritz von Nassau-Siegen (der “Brasilianer”)



1576: stud. in Heidelberg


Reisen nach Italien, Frankreich und in die Niederlande


1. Ehe mit Magdalena Gräfin von Waldeck-Wildungen, (1558-1599), Witwe von Philipp Ludwig I. von Hanau-Münzenberg


2. Ehe mit Margarethe Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1583-1658), eine Nichte des dänischen Königs


25 Kinder aus beiden Ehen, von denen viele eine wichtige Rolle in der europäischen Geschichte spielen


Zusammen mit seinem Vater führt er eine Militärreform in Nassau durch, die Landesdefension, und später in den Niederlanden, die Oranische Heeresreform. Diese beinhalteten unter anderem die allgemeine Wehrpflicht, eine neue Schlachtordnung, eine neue Führungsstruktur, einheitliche Bewaffnung und Uniformierung der Truppen. Er propagiert die Heeresreform in Schriften und in der Praxis, indem er verschiedene Landesverteidigungsorganisationen aufbaut oder leitet, wie die Landesdefension in Nassau, die Landrettung in der Wetterau, der Pfalz und in Jülich, sowie die schwedische Livlandarmee.


Er ist auch als Diplomat für die Kurpfalz und die protestantische Union tätig und verhandelt mit verschiedenen europäischen Mächten.


1584: Mitschöpfer der Landrettung („Defensionswerk“)

1595: Gründung des Landrettungsvereins der Wetterauischen Grafen, dessen vorstehender Oberst

1599: Oberst in der Kurpfalz


1601-1602: Kommandeur der schwedischen Livlandarmee


27. 8. 1603: Heirat mit Margarethe Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg zu Rotenburg a.d.Fulda

1609: Oberst in Jülich

1616: mit Johann Jacobi von Wallhausen Gründung der ersten deutschen Kriegsschule in Siegen

1607: Johann VII. erbt die Grafschaft Nassau-Siegen nach der Teilung des väterlichen Erbes. Er residiert im Oberen Schloss in Siegen und fördert das reformierte Bekenntnis, das Gesundheitswesen, die Bildung und die Wirtschaft in seinem Land. Er muß mit dem Übertritt seines ältesten Sohnes Johann VIII zum Katholizismus und dessen Versuch, die gesamte Grafschaft zu übernehmen, kämpfen.


1621: Johann VII. teilt sein Land in drei Stammteile auf, um die Konfession zu erhalten, aber sein Sohn nutzt den Dreißigjährigen Krieg, um die Kontrolle zu erlangen.


1623: Johann VII. stirbt im Oberen Schloss in Siegen und wird in der Fürstengruft der Martinikirche beigesetzt.



Literatur:


https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_VII._(Nassau-Siegen)


https://www.lagis-hessen.de/pnd/118738070 („Nassau-Siegen, Johann VII. Graf von“, in: Hessische Biografie)