Heidelberger Geschichtsverein e.V.                                                                                                                  HGV

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Georg Hildebrandt (bis 1985: Isaak Hildebrandt)

*19. 7. 1911 Kondratjewka (deutsches mennonitisches Dorf im Dongebiet, östliche Ukraine)

23. Dezember 2008

Konstrukteur (technischer Zeichner), Schriftsteller

1929: seine Familie wird enteignet, deportiert und in Arbeitslager gesteckt

1930: aus nichtigem Anlaß verhaftet, flüchtet aus dem Gefängnis und wird in Abwesenheit zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Von nun an dauernd auf der Flucht. Zeitweise arbeitet er als Konstrukteur, auch als Deutschlehrer, im Ural, in der Ukraine und in Sibirien.

1942: Verhaftung. Er sitzt bis 1953 in siebzehn Straflagern. Er überlebt, schwer lungenkrank, als einer von wenigen die sibirischen Schreckenslager der Kolyma am nördlichen Polarkreis. Sein Heimatdorf sieht er nie wieder.

1945: Heirat mit Agathe geb. Schmidt

September 1947: verhaftet

1953: Rückkehr aus der Verbannung nach Krasnoturinsk

1961: Übersiedlung nach Alma-Ata

1965: Rehabilitierung

1971: Rentner

1974: darf mit seiner Frau Agathe, die meist von ihm getrennt in der Verbannung gelebt hatte, nach Deutschland ausreisen. Lebt seitdem in Heidelberg-Boxberg.

2003: Bundesverdienstkreuz für Verdienste um die Verständigung und Aussöhnung zwischen Deutschen und Russen

Veröffentlichungen:

Georg Hildebrandt, Wieso lebst du noch – Ein Deutscher im Gulag. Stuttgart 11990, 21993

Georg Hildebrandt, Jetzt erst lebe ich. 1995

Literatur:

Michael Buselmeier, Erlebte Geschichte erzählt. Interviews 2000-2004 [Bd. 3]. Hg. von der Stadt Heidelberg. Heidelberg 2008, S. 23-33

http://members.tripod.de/sarkasmus/Schwarzbuch/f109.htm (Interview mit Georg Hildebrandt (Karoline Pietz, Junge Freiheit))