Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Otto Emil Hahn


*8. März 1879 Frankfurt am Main


†28. Juli 1968 Göttingen


Chemiker, Radiochemiker, Physiker



1905-1921: entdeckt zahlreiche Isotope (Nuklide)


1905: entdeckt das Radiothor


Juni 1907: habilitiert sich an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin


28. September 1907: lernt im Physikalischen Institut bei Heinrich Rubens die Physikerin Lise Meitner (1878-1968) kennen, die von Wien nach Berlin gewechselt war


1909: entdeckt den radioaktiven Rückstoß


1912: wissenschaftliches Mitglied des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie in Berlin


1914: zum aktiven Militärdienst einberufen


22. April 1915: Hahn überwacht zusammen mit James Franck und Gustav Hertz im Auftrag von Fritz Haber persönlich den erstmaligen Einsatz von Chlorgas in der Zweiten Flandernschlacht (etwa 5000 Soldaten sterben, etwa 10.000 werden kampfunfähig verletzt). Drei Tage darauf schreibt Lise Meitner an Hahn: „Ich beglückwünsche Sie zu dem schönen Erfolg bei Ypern“.


1917: Hahn und Meitner entdecken das chemische Isotop Protactinium-231 (Im Jahre 1949 wird das neue Element Nr. 91 endgültig Protactinium genannt und Hahn und Meitner als alleinige Entdecker bestätigt).


1921: entdeckt die Kernisomerie beim „Uran Z“


1928-1946: Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie in Berlin


1928-1936: Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft


11. November 1933: Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. Otto Hahn weigert sich, das Bekenntnis zu unterzeichnen.


1934: erklärt aus Protest gegen die Entlassung jüdischer Kollegen seinen Austritt aus dem Lehrkörper der Universität Berlin


1938: Entdeckung und radiochemischer Nachweis der Kernspaltung des Urans


1939: Entdeckung des Thoriums


Februar 1939: Lise Meitner veröffentlicht zusammen mit ihrem Neffen Otto Frisch die erste physikalisch-theoretische Erklärung der Kernspaltung, die ihr Kollege Otto Hahn und dessen Assistent Fritz Straßmann am 17. Dezember 1938 ausgelöst und mit radiochemischen Methoden nachgewiesen hatten


November 1943: Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse


1945: Verleihung des Nobelpreis für Chemie des Jahres 1944


1946-1948: letzter Präsident der KWG


1948-1960: erster Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften



Literatur:


Lise Meitner, Erinnerungen an Otto Hahn. Hg. von Dietrich Hahn. Stuttgart 2005


David Rennert, Tanja Traxler, Lise Meitner. Pionierin des Atomzeitalters. Salzburg, Wien 2018