Heidelberger Geschichtsverein

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Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderode (auch: Caroline von Günderrode)

*11. Februar 1780 Karlsruhe

26. Juli 1806 Winkel am Rhein

Dichterin

Tochter eines markgräflich badischen Regierungsrates

schreibt unter dem Decknamen Tian romantische Gedichte und poetische Texte



1786: Tod des Vaters; Übersiedlung von Mutter und Kindern nach Hanau; gerichtliche Auseinandersetzungen mit der Mutter um das Erbe

Herbst 1796: ihre Jugendfreundin, Sophie Blum, heiratet den Theologen Karl Daub (1765-1836)

1797: Eintritt in das Cronstetten-Hynspergische adlige evangelische Damenstift in Frankfurt am Main

1799: Bekanntschaft mit Karl Friedrich von Savigny (1779-1861; späterer Schwager von Clemens und Bettine Brentano)

1800: Freundschaft mit Bettine Brentano; Kontakte zum frühromantischen Freundeskreis, der sich öfter auf den Gütern der Savignys (Trages bei Hanau) oder Franz Brentanos (Winkel am Rhein) trifft; Liebe zu Savigny bleibt unerwidert.

April 1804: ihr Gedichtband Gedichte und Phantasien erscheint. Johann Wolfgang von Goethe urteilt über sie: „eine wirklich merkwürdige Erscheinung“

5. August 1804: Besuch in Heidelberg. Ausflug nach Stift Neuburg und den Altan des Schlosses. Erste Begegnung mit dem (mit der 13 Jahre älteren Sophie Leske verheirateten) Professor der Altertumswissenschaften Friedrich Creuzer (1771-1858).

Oktober 1804: Creuzer gesteht Caroline bei einem Besuch in Frankfurt seine Liebe; sie weist ihn zuerst ab, erwidert dann seine Liebe.

16. Oktober 1804: Creuzer zu Besuch in Frankfurt

1805: Poetische Fragmente und Geschichte eines Braminen erscheinen

1. Mai 1805: Creuzer zu Besuch in Frankfurt

Mai 1805: Udohla und Magie und Schicksal erscheinen

22./23. September 1805: Heidelberg. Treffen mit Creuzer

1805: Nikator erscheint im „Taschenbuch auf das Jahr 1806“

18. Oktober 1805: Creuzer zu Besuch in Frankfurt

1806: auf den Rat Creuzers hin bricht Caroline mit Bettine Brentano

1806: Letztes Treffen mit Creuzer in Frankfurt; Caroline kehrt erschöpft zurück, fällt in ein schweres Nervenfieber. Creuzer gelobt seiner Frau, das Verhältnis mit Caroline abzubrechen. Nach der Genesung läßt er Caroline mitteilen, daß ihr Verhältnis aufgelöst sei.

26. Juli 1806: Caroline, die sich in Winkel am Rhein aufhält, verabschiedet sich zu einem Spaziergang und erdolcht sich am Rheinufer



Literatur:

Karl Philipp Kayser, Aus gärender Zeit. Tagebuchblätter des Heidelberger Professors Karl Philipp Kayser aus den Jahren 1793 bis 1827 mit 10 Abbildungen nach zeitgenössischen Bildern von Friedrich Rottmann. Herausgegeben von Franz Schneider. Karlsruhe 1923, S. 50 et passim

Ludwig Geiger, Karoline von Günderode und ihre Freunde. Stuttgart 1995

Wilhelm Budde, Wilhelm Budde`s Heidelberger Tagebücher aus den Jahren 1807 und 1808. Hg. u. erl. von D. Karl Budde. 2 Bände (Neue Heidelberger Jahrbücher Bd. XX und XXI) Heidelberg 1920

Karl Preisendanz (Hg.), Die Liebe der Günderode. Friedrich Creuzers Briefe an Caroline von Günderode. Hg. und eingel. von Karl Preisendanz. München 1912

Herbert Levin, Die Heidelberger Romantik. Preisschrift der Corps-Suevia-Stiftung der Universität Heidelberg. München 1922, S. 26ff., 30ff., 49ff.

Paul Pattloch, Unbekannte Briefe der Karoline von Günderode an Friedrich Creuzer, in: Hochland, Jg. 35,1 (1937), S. 50-59

[Armin Schlechter], 'Ein Knab auf schnellem Roß'. Die Romantik in Heidelberg. Ausstellungskatalog / Universitätsbibliothek Heidelberg. Bearb. von Armin Schlechter unter Mitwirkung von Martina Rebmann. (Schriften der Universitätsbibliothek; Bd. 7) Heidelberg 2006, S. 67ff.

Armin Schlechter, Die Romantik in Heidelberg. Brentano, Arnim und Görres am Neckar. Nachwort von Andreas Barth. Heidelberg 2007, S. 77ff.

Friedrich Strack (Hg.), 200 Jahre Heidelberger Romantik. Mit Beiträgen zahlreicher Fachwissenschaftler. (Heidelberger Jahrbücher. 51/2007). Berlin, Heidelberg 2008

Heribert Vogt, Viel Licht, aber auch Schatten. Zum 250. Geburtstag von Georg Friedrich Creuzer – Schlüsselgestalt der Universität Heidelberg ist für die tragische Beziehung zu Karoline von Günderrode bekannt, in: Rhein-Neckar Zeitung | Heidelberger Nachrichten | FEUILLETON, Mittwoch, 10. März 2021 Seite 11



http://www.orst.edu/instruct/ger341/shirley.htm (Autorin: Shirley Stockton)

http://home.t-online.de/home/eg.gottwein/KvG00.htm Esther Gottwein, Dichterinnen in der Romantik: Leben und Werk der Karoline von Günderrode

http://home.t-online.de/home/eg.gottwein/KvG08.htm Brief Karolines vom 24. 7. 1806

http://www.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/Guendero.htm Kurzbio Karoline

siehe auch Creuzer, Erwin Rohde