Heidelberger Geschichtsverein

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Rahel Goitein (Rahel Straus)

*21. März 1880 Karlsruhe

15. Mai 1963 Jerusalem (dort begraben)

Medizinerin, Sozialarbeiterin, Frauenrechtlerin, Zionistin

eine der ersten Schülerinnen der 1893 in Karlsruhe eröffneten höheren Mädchenschule, des ersten deutschen Mädchengymnasiums

erste niedergelassene Ärztin, die an einer deutschen Universität ausgebildet wurde

erste Medizindoktorandin in Heidelberg

Vater: Gabor Goitein, orthodoxer Rabbiner

Mutter: Ida Goitein, Volksschullehrerin





1899: Abitur am Mädchengymnasium Karlsruhe

9. Mai 1900: Rahel Goitein immatrikuliert sich als erste Medizinstudentin an der Universität Heidelberg (-1905)

1901: gründet die „Vereinigung studierender Frauen“ in Heidelberg

1905: Staatsexamen in Medizin. Heirat mit dem jüdischen Juristen Elias Straus

1907: Promotion über Chorionkarzonome

1908: gründet in München eine Gynäkologiepraxis

1933: Elias Straus stirbt. Rahel Straus geht mit zweien ihrer fünf Kinder nach Palästina, wo sie weiterhin als Ärztin arbeitet

1952: gründet den israelischen Ableger der „Women’s International League for Peace and Freedom“

1961: ihre Biografie „Wir lebten in Deutschland. Erinnerungen einer deutschen Jüdin 1880-1933“ erscheint





Veröffentlichungen:

Rahel Straus, Wir lebten in Deutschland. Erinnerungen einer deutschen Jüdin, 1880-1933. Hg. und mit einem Nachw. versehen von Max Kreutzberger. Stuttgart 1961, 31962 [Q 3263-54]





Literatur:

Wolfgang U. Eckart, „Zunächst jedoch nur versuchs- und probeweise" - Vor 100 Jahren: Die ersten Medizinstudentinnen beziehen die Universität Heidelberg, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. IV/1999, S. 77-98

Birgit Klein, „Rahel Goitein Straus, Ärztin“ (Collage), in: Heidelberger Forum für Kunst (Hrsg.), „Was bleibt“. Eine außergewöhnliche Ausstellung des Heidelberger Forum für Kunst, Heidelberg 2021, S. 52f.


Hannah Steckelberg, Studentin, Ärztin, Aktivistin. Das Leben der ersten Heidelberger Medizinstudentin Rahel Straus ist ein Spiegel der deutschen Geschichte, in: Rhein-Neckar Zeitung, 18. Juli 2020, Seite 6