Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Johanna Geißmar

*7. Dezember 1877 Mannheim

†14. August 1942 (vermutlich) Auschwitz-Birkenau

jüngstes Kind einer angesehenen deutsch-jüdischen Familie

Kinderärztin

Vater: Josef Geißmar, Rechtsanwalt

Mutter: Clara Regensburger (*Eppingen)



Höhere Töchterschule Mannheim

Abitur am humanistischen Gymnasium "Hohenbaden" (Baden-Baden)

Oktober 1909-1915: stud. Medizin in Heidelberg (wohnt im Haus ihres Bruders Jakob Geißmar, Graimbergweg 1)

1915-1919: als Ärztin im Lazarettdienst tätig

1916: Dissertation

1920: Kinderärztin in Heidelberg (Praxis: Erwin-Rohde-Straße 11a)

26. März 1927: Praxis in der Moltkestraße 6 (Wohnung)

7. April 1933: das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" bestimmt den Entzug der Kassen-Zulassung für Juden. Die Praxis wird geschlossen.

28. August 1933: meldet sich beim Einwohneramt der Stadt Heidelberg ab

Übersiedlung nach Bärental/Schwarzwald (am Feldberg)

1935-1940: Saig (Hochschwarzwald, heute zu Lenzkirch)

1938: wird nach dem Novemberpogrom tätlich angegriffen. Findet Zuflucht bei ihrer Freundin Erika Schwoerer

Herbst 1940: ihr Bruder Friedrich Geißmar nimmt sich bei Saig das Leben

23. Oktober 1940: Deportation in das Lager Gurs

12. August 1942: wird nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Obwohl ihr Name nicht auf der Liste steht, meldet sie sich freiwillig. Als Todestag wird ihr Ankunftstag in Auschwitz-Birkenau (14. 8. 1942) angesehen.

25. Januar 2009: „Engel in der Hölle“ (Filmdokumentation von Dietmar Schulz in „ZDF-History“)



>Martha Levi

>Johanna-Geißmar-Gymnasium Mannheim (früher nach Peter Petersen benannt)



Literatur:

Werner L. Frank, Judenhaus. Small Ghetto at Grosse Merzelstrasse 7. Dr. Michael Berenbaum (Foreword). 2017 https://www.amazon.com/Judenhaus-Small-Ghetto-Grosse-Merzelstrasse/dp/1539955257 https://immigrantentrepreneurship.org/entry.php?rec=156

Richard Zahlten, Von Mannheim nach Heidelberg und über den Schwarzwald durch Gurs nach Auschwitz-Birkenau 1877 – 1942. Einer jüdischen Ärztin 60 Jahre danach zum Gedenken. Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn. Konstanz 2001 http://www.hartung-gorre.de/Zahlten.htm

http://home.t-online.de/home/hartung.gorre (Verlag)

http://www.david.juden.at/buchbesprechungen/50-54/Main%20frame_Buch50_DRJohanna.htm

http://www.uni-heidelberg.de/presse/news09/pm290108-4gei.html

http://www.badische-zeitung.de/lenzkirch/engel-in-der-hoelle-von-gurs--10631810.html