Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV
Karl Johann Freudenberg
Chemiker, Professor, Rektor der Universität Heidelberg
Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften
*29. Januar 1886 Weinheim
†3. April 1983 Weinheim
Vater: Hermann Ernst Freudenberg (1856-1923), Fabrikant in Weinheim
Mutter: Helene geb. Siegert
neun Geschwister
1902-1904: Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main
1904: stud. Naturwissenschaften mit Hauptfach Chemie in Bonn
1907: stud. Organische Chemie an der Universität Berlin
1910: Promotion bei Emil Fischer
Assistent in Berlin und Kiel
1914: Privatdozent in Kiel
1914-1918: Kriegsteilnehmer; zuletzt an der „Heeres-Gasschule“ Berlin tätig
1920: Privatdozent in München
a.o. Professor in Freiburg/Breisgau
1922: o. Professor und Direktor des chemischen Instituts an der Technischen Hochschule Karlsruhe
1926-1956: Professor der Chemie und Direktor des Chemischen Instituts der Universität Heidelberg
1927-1929: die Villa Freudenberg (Posseltstraße 1, Architekten: Heinrich Tessenow, Alfred Roth) wird im Bauhausstil errichtet
1929/1930: Dekan der naturwissenschaftlich-mathematischen Fakultät der Universität Heidelberg
1938: Gründung des „Vierjahresplan-Forschungsinstituts“ für Holz und Polysaccharide
5. April 1945: politisch unbelastet gebliebene oder im dritten Reich entlassene Professoren ("Dreizehnerausschuß"- Karl Heinrich Bauer, Ernst Engelking, Alfred Weber, Karl Jaspers, Gustav Radbruch, Hans Schaefer, Renatus Hupfeld, Walter Jellinek, Wolfgang Gentner, Martin Dibelius, Karl Freudenberg, Alexander Mitscherlich, Johannes Hoops) bemühen sich um eine baldige Wiedereröffnung und um eine geistige sowie personelle Erneuerung der Universität Heidelberg http://www.uni-heidelberg.de/studium/journal/2010/07/neubeginn.html
1946: Freudenberg wird beschuldigt, aktiver Helfer des nationalsozialistischen Regimes gewesen zu sein. Er wird einige Tage inhaftiert, von einer Spruchkammer und dem Gericht der amerikanischen Besatzungsbehörden freigesprochen
1947-1969: Direktor des Forschungsinstituts im Organisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg
1953-1974: Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften
1959: der Freundeskreis des Kurpfälzischen Museums wird gegründet
1966: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
1986: die Unternehmensgruppe Freudenberg stiftet den Karl-Freudenberg-Preis zur Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg
> Johannes Daniel Jensen
Literatur:
Karl J. Freudenberg, Rückblicke auf ein langes Leben. Lebenserinnerungen des Chemikers Karl Johann Freudenberg 1886-1993. Heidelberg 1999 - Rezension: Norbert Giovannini, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein Nr. 5/2000, S. 329ff.
Nachrichtenblatt der Deutschen Wissenschaft und Technik, Organ des Reichsforschungsrates (Hg.): Forschungen und Fortschritte. Personalnachrichten. Deutsche Wissenschaft und Ausland. 19, 23/24, 1943, S. 252
Reinhard Riese, Eine Schulgründung im Krieg. Das Bunsen-Gymnasium Heidelberg 1940–1945, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt Nr. 27 (2023), herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V., Nr. 27 (2022), S. 140f.
Uta Karin Schmitt, Poesie in der Architektur. Die Villa Freudenberg von Heinrich Tessenow und Alfred Roth 1927-29, in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim 2001, S. 113-119
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Freudenberg