Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV
Wolfgang Fortner
*12. Oktober 1907 Leipzig
†5. September 1987 Heidelberg (begraben auf dem Friedhof Handschuhsheim)
Komponist
Ehrendoktor der Universitäten Heidelberg und Freiburg
Mitglied der NSDAP (1941)
stud. Orgel und Komposition in Leipzig
1931-1987: Heidelberg (wohnt auf dem Kohlhof, seit Ende der 1950er Jahre bis zu seinem Tode: Mühltalstraße 122d)
1931-1954: Lehrer für Komposition und Musiktheorie am Evangelischen Kirchenmusikalischen Institut Heidelberg
1936: gründet das Heidelberger Kammerorchester
1936-1939: leitet das Bannorchester der HJ Heidelberg
1940: gibt das Heidelberger Liederblatt als Gedenken für die aus dem Lazarett entlassenen Soldaten heraus
1941: Mitglied der NSDAP
1946: wird von der Spruchkammer als „Mitläufer“ eingestuft
1948: initiiert die Musica-Viva-Konzerte
1954: Professor für Komposition in Detmold
1957: Freiburg
1968: Großes Bundesverdienstkreuz (1969 zurückgeschickt)
11. Oktober 1977: Verleihung der Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg
1977: Großes Bundesverdienstkreuz
17. März 2009: Wolfgang Fortner in Heidelberg (Vortrag von Matthias Roth, Freundeskreis für Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Universitätsarchiv)
Veröffentlichungen:
Heidelberger Liederblatt als Gedenken für die aus dem Lazarett entlassenen Soldaten (hg. von Wolfgang Fortner). Heidelberg 1940 [G 9217-42-25]
Werke:
„Bluthochzeit“, Oper (1957)
„Carmen“, Ballett (1971)
Literatur:
Heidelberger Fremdenblatt, Oktober 1966, S. 5ff.
Verführt und verraten. Jugend im Nationalsozialismus. Kurpfälzisches Museum. Heidelberg 1995, S. 113f., 115f.
Matthias Roth, Erst Kontrapunkt üben, dann Balken sägen und hacken. Der Komponist Wolfgang Fortner als Lehrer (2. Folge), in: RNZ, 23. 2. 2004
Matthias Roth, Sein Wesen hatte etwas Besitzergreifendes. Wolfgang Fortners Schüler (3. Folge), in: RNZ, 25. 3. 2004
Matthias Roth, Wer war Wolfgang Fortner?, in: RNZ, 8. 10. 2007
Matthias Roth, Ein Rangierbahnhof der Moderne. Der Komponist Wolfgang Fortner und sein Schülerkreis 1931-1986: Erinnerungen, Dokumente, Hintergründe, Porträts. Freiburg 2008 – Rez.: RNZ, 10. 1. 2009; Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 14 (2010), S. 257ff.
Matthias Roth, Von Minnesang bis Hip-Hop. 1000 Jahre Musik in Heidelberg und der Kurpfalz. Heidelberg 2013
Jörg Tröger, „Diese Werke sind in ihrer Art unübertrefflich – sie bedeuten eine geschichtliche Wende“. Vor 70 Jahren kam die Neue Musik nach Heidelberg, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 135-142
Benedikt Vennefrohne, in: Hanns-Werner Heister, Walter-Wolfgang Sparrer (Hg.), Komponisten der Gegenwart. 34. Nachlieferung. München 2007 – Rezension: RNZ, 10. 9. 2007
>Hans Werner Henze