Heidelberger Geschichtsverein e.V.         HGV

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Henriette Feuerbach geb. Heydenreich

*1812 Ansbach

†1892 Nürnberg (begraben in Ansbach)

Tochter eines Pfarrers

zweite Frau des Altphilologen und Archäologen Joseph Anselm Ritter von Feuerbach (1798-1851, Professor für Alte Sprachen und Altertumskunde in Freiburg, Sohn des Juristen Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbach (1775-1833), Bruder des Philosophen Ludwig Andreas Feuerbach, 1804-1872))

Stiefsohn: Anselm Feuerbach (Maler, 1829-1880)



1834-1836: Speyer, Allerheiligenstraße 9

schildert in zahlreichen Briefen an ihre Angehörigen und Bekannten den geistigen Verfall ihres Ehemannes

17. September 1851: Tod des Ehemannes Anselm Ritter von Feuerbach

1852: zieht mit der schizophrenen Stieftochter Emilie nach Heidelberg (wohnt Hauptstraße 82)

1865: Clara Schumann gibt mit Johannes Brahms bei Henriette Feuerbach Hauskonzerte

1870/1871: engagiert sich in der Krankenpflege und errichtet eine Pflegestation für verwundete deutsche und französische Soldaten

1871-1876: wohnt Theaterstraße 11

1876: Nürnberg

4. Januar 1880: der Maler Anselm Feuerbach (*12. September 1829 in Speyer, Stiefsohn von Henriette) stirbt in Venedig (begraben in Nürnberg)

1880: kauft nach dem plötzlichen Tod ihres Stiefsohns Anselm das künstlerische Erbe mit dem Großteil ihres Vermögens auf, um seinen Gemälden zum Durchbruch zu verhelfen. Sie gibt seine Aufzeichnungen als "Vermächtnis" heraus. Das Buch erlebt 1882-1926 insgesamt 45 Auflagen. Sie gibt Klavierunterricht, leitet einen Chor und gibt Hauskonzerte. In ihrem Musiksalon geben viele Künstler Konzerte, darunter >Clara Schumann, >Johannes Brahms, Aglaja Orgenyi. Viele Prominente kommen zu Besuch, wie >Gottfried Gervinus, >Alexander von Dusch, >Kuno Fischer etc.



Veröffentlichungen:

Gedanken über die Liebenswürdigkeit der Frauen. Nürnberg 1839

Sonntagsmuße – ein Buch für Frauen. Nürnberg 1846

J. A. von Feuerbach, Nachgelassene Schriften in 4 Bänden. Braunschweig 1853

Uz und Cronegk. Zwei fränkische Dichter aus dem vorigen Jahrhundert. Leipzig 1866

Henriette Feuerbach (Hg.), Ein Vermächtnis von Anselm Feuerbach. Berlin 1924 (mit autobiographischen Aufzeichnungen Anselm Feuerbachs)



Literatur:

Henriette Feuerbach: Ihr Leben in ihren Briefen. Hg. von Hermann Uhde-Bernays. Berlin, Wien 1912. München 1926

Gustav Radbruch, Paul Johann Anselm Feuerbach. Ein Juristenleben. Wien 1934

Franz Werner, Georg Weber 1808–1888. Schulmann, Familienmensch und Universalhistoriker in Heidelberg. (Mattes) Heidelberg 2021, S. 219-221 et passim



http://www.zeno.org/Kunstwerke/B/Feuerbach,+Anselm:+Bildnis+der+Stiefmutter+Henriette+Feuerbach (Anselm Feuerbach: Bildnis der Stiefmutter Henriette Feuerbach, 1867, Kurpfälzisches Museum)

https://de.wikipedia.org/wiki/Henriette_Feuerbach