Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Friedrich Ebert

*4. Februar 1871 Heidelberg

28. Februar 1925 Berlin

Sattler, Politiker, Reichskanzler, Reichspräsident

Geburtshaus: Pfaffengasse 18



erlernt in Heidelberg das Sattlerhandwerk

1891: Bremen

1893: Redakteur der „Bremer Bürgerzeitung“

9. Mai 1894: Heirat mit der Fabrikarbeiterin Louise Rump (20). Sie stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Vor ihrer Heirat war sie als Hausgehilfin und als schlecht entlohnte Kistenbekleberin tätig.

1900: Mitglied der Bremer Bürgerschaft und Leiter des Arbeitersekretariats in Bremen

1905: Sekretär des Zentralvorstands der SPD in Berlin

1912: Abgeordneter des Reichstags für den Wahlkreis Elberfeld-Barmen

20. September 1913: die Delegierten des SPD-Parteitages in Jena wählen das Parteivorstandsmitglied Friedrich Ebert mit 433 von 473 Stimmen zu einem der beiden Parteivorsitzenden. Er tritt damit die Nachfolge von August Bebel an, der am 13. August 1913 in Passugg in der Schweiz während eines Sanatoriumsaufenthaltes an Herzversagen verstorben war

4. August 1914: Friedrich Ebert kehrt von der Schweiz nach Berlin zurück

1916: Vorsitzender der sozialdemokratischen Reichtagsfraktion

28. Januar 1918: der Spartakusbund ruft zum Streik auf. Arbeiter aus der Rüstungs- und Munitionsindustrie treten in den Streik, andere Branchen folgen. In Berlin wird ein Groß-Berliner Arbeiterrat gewählt, der einen Aktionsausschuß bildet. Dessen Vorsitz übernimmt Richard Müller (Revolutionäre Obleute). Dem Aktionsausschuß gehören außerdem an: Philipp Scheidemann, Friedrich Ebert und Otto Braun (SPD) sowie Wilhelm Dittmann, Georg Ledebour und Hugo Haase (USPD).

6. November 1918: Unterredung der Abgeordneten Friedrich Ebert und A. O. W. Südekum (SPD) mit General Groener

9. November 1918: RK Prinz Max von Baden verkündet ohne formelle Ermächtigung die Abdankung Wilhelms II. als Kaiser und König und übergibt sein Amt dem Abgeordneten Friedrich Ebert

10. November 1918: Bildung des Rats der Volksbeauftragten in Berlin unter dem Vorsitz von Friedrich Ebert (SPD) und Hugo Haase (USPD)

19. Januar 1919: Wahlen zur verfassungsgebenden deutschen Nationalversammlung. Ebert wird Mitglied der Nationalversammlung.

11. Februar 1919: die Nationalversammlung in Weimar wählt Ebert mit 73,1 Prozent der Stimmen zum vorläufigen Reichspräsidenten (Amtszeit wird 1922 ohne Volkswahl bis 1925 verlängert)

20. August 1919: Reichspräsident Friedrich Ebert wird auf die Verfassung vereidigt

31. August 1919: Besuch von Reichspräsident Friedrich Ebert und Reichsminister Gustav Noske in Heidelberg

27. Oktober 1922: das Gesetz zur Änderung des Artikels 180 der Reichsverfassung bestimmt: „Der von der Nationalversammlung gewählte Reichspräsident führt sein Amt bis zum 30. Juni 1925“

9. November 1923: Bei einem Feuerüberfall der bayerischen Landespolizei an der Feldherrnhalle in München auf einen nationalsozialistischen Demonstrationszug unter Führung Hitlers und Ludendorffs werden 14 Nationalsozialisten und Oberländer sowie vier Polizisten und ein unbeteiligter Passant erschossen.- RP Ebert überträgt die vollziehende Gewalt und den Oberbefehl der Reichswehr an General von Seeckt.

1. Mai 1924: Pressefest in Mannheim in Anwesenheit von RP Friedrich Ebert

28. Februar 1925: Ebert stirbt in Berlin

Ebert wird in der Nacht vom 4. auf den 5. März 1925 aus Berlin auf den Heidelberger Bergfriedhof überführt

5. März 1925: Feierliche Beisetzung auf dem Bergfriedhof (Ansprachen: Hermann Maas, Staatspräsident Hellpach, Oberbürgermeister Walz, SPD-Vorsitzender Hermann Müller, Landtagspräsident Eugen Baumgartner, Vorsitzender des ADGB Theodor Leipart)

31. Oktober 1925: Übergabe des Grabdenkmals von Peter Behrens für Friedrich Ebert an die Stadt

3. Februar 1926: Enthüllung des Ebert-Denkmals im Rathaus

4.-6. Juni 1927 (Pfingsten): Gautreffen des Reichsbanner in Heidelberg, bei dem eine Gedenktafel an Eberts Elternhaus in der Pfaffengasse enthüllt wird



Zitat:

Daß die Verwendung farbiger Truppen niederster Kultur als Aufseher über eine Bevölkerung von der hohen geistigen und wirtschaftlichen Bedeutung der Rheinländer eine herausfordernde Verletzung der Gesetze europäischer Zivilisation ist, sei auch hier erneut in die Welt hinausgerufen.“ (Friedrich Ebert in Darmstadt, Februar 1923, nach Eberhard Kolb, Der Frieden von Versailles. München 2005, S. 98)



Veröffentlichungen:


Friedrich Ebert, Friedrich Ebert und seine Familie : private Briefe 1909 - 1924 / hrsg. und eingel. von Walter Mühlhausen unter Mitarb. von Bernd Braun. München: Oldenbourg, 1992 (Schriftenreihe der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte ; 3)

((92 A 10993))



Literatur:

Bernd Braun, Walter Mühlhausen (Hgg.), Vom Arbeiterführer zum Reichspräsidenten. Friedrich Ebert (1871–1925). Katalog zur ständigen Ausstellung in der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstatte. Heidelberg 2012 ((2013 A 12191))

Bernd Braun, Walter Mühlhausen (Hg.), Friedrich Ebert (1871-1925) - der erste deutsche Reichspräsident : Begleitheft zur Wanderausstellung der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg / herausgegeben von Bernd Braun und Walter Mühlhausen ; mit einer Einführung von Walter Mühlhausen. Heidelberg: Im Selbstverlag der Stiftung, 2020 ((2020 S 166))


Walter Mühlhausen, Friedrich Ebert – Sein Leben in Bildern. Ostfildern 2019

Ronald A. Münch, Von Heidelberg nach Berlin: Friedrich Ebert 1871-1905. Mit einem Vorwort von Peter-Christian Wittelsbacher. (Schriftenreihe der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Band 2). München 1991

Fritz Quoos, „Des Volkes Wohl ist meiner Arbeit Ziel“. Neue Serie „Städtische Ehrengräber“ (1) – Die letzte Ruhestätte von Friedrich Ebert auf dem Bergfriedhof hat einen ganz besonderen Rang, in: RNZ, 27. 3. 2007

Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten. Heidelberg 1992, S. 193ff.

http://www.ebert-gedenkstaette.de/ (Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg)

http://www.fes.de/fulltext/historiker/00211005.htm (Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn)

http://orae.fes.de:8081/fes/docs/INTRODUCTION/EBERTKURZBIOGRAPHIE.html Kurzbio Ebert