Heidelberger Geschichtsverein e.V.           HGV

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Karl Daub (Carl Daub)

*20. März 1765 Kassel

22. November 1836 Heidelberg (Schlaganfall)

Theologe, Professor der Dogmatik und Exegese, Geheimer Kirchenrat, Mitglied des reformierten Kirchenvorstands an Heiliggeist

Begründer der spekulativen evangelischen Theologie

Karl Daub vertritt mit seinem Freund Friedrich Creuzer gegen Heinrich Eberhard Gottlob Paulus und Johann Heinrich Voß die romantische und spekulative Richtung an der Universität Heidelberg.



1786: stud. Philosophie, Philologie, Theologie in Marburg

1790: Promotion in Marburg

1791: akademischer Dozent in Marburg

1794: Versetzung als Professor der Philosophie an die hohe Landesschule zu Hanau

1795: wird als Prof. der Theologie an die Universität Heidelberg berufen. Geht zu Fuß von Hanau nach Heidelberg. Wohnt anfangs bei Kirchenrat Mieg.

Herbst 1796: Heirat mit Sophie Blum (Jugendfreundin der Caroline von Günderode)

Oktober 1803: Ruf nach Würzburg

1805-1810: Karl Daub und der Philologe Friedrich Creuzer geben bei Mohr & Zimmer die Heidelberger Studien in sechs Bänden heraus. "Mehrere Zweige der Wissenschaften und Künste" sollten hier im ersten Sammelwerk des Verlages zu Wort kommen. Mit Autoren wie Böckh, Fries, Görres, Wilhelm Grimm, Marheineke und de Wette findet hier ein Autorenkreis ein erstes Forum, der lange Jahre Heidelberger Debatten im Widerstreit zwischen Romantik und Aufklärung prägen sollte.“ http://www.mohr.de/vg/200jahre_a.htm

bis 1810: wohnhaft Mönchgasse (Quelle: Richard August Keller, Geschichte der Universität Heidelberg im ersten Jahrzehnt nach der Reorganisation durch Karl Friedrich (1803-1813). Heidelberg 1913, S. 176)

2. Oktober 1815: Johann Wolfgang von Goethe besucht in Begleitung der Gebrüder Boisserée und der Familie Daub in Kirchheim Pfarrer Johann Conrad Maurer (†1832)

Um 1816: wohnhaft Unterstraße 375 (heute: Heiliggeiststraße 7/7a, Palais Nebel) (?)

1816: Rektor der Universität Heidelberg

25. August 1819: Handwerksburschen und Gassenjungen demolieren in der Unterstraße mehrere Judenhäuser. Bewaffnete Studenten unter Führung der Professoren Anton Friedrich Justus Thibaut (Jura) und Karl Daub bereiten dem Tumult ein Ende.

1824: Rektor der Universität Heidelberg





Veröffentlichungen:

Predigten nach Kantischen Grundsätzen. Königsberg 1794

Lehrbuch der Katechetik (1801)

Theologumena (1806)

Einleitung in das Studium der christlichen Dogmatik (1810)

Judas Ischarioth (2 Bde., 1816, 2. Auflage, 1818)

Die dogmatische Theologie jetziger Zeit oder die Selbstsucht in der Wissenschaft des Glaubens und seiner Artikel (1833)

Vorlesungen über die Prolegomena zur Dogmatik (1839)

D. Carl Daub's philosophische und theologische Vorlesungen. Hg. von Philipp Konrad Marheineke und Theophor Wilhelm Dittenberger...Bd. 1-8. 1838–1844



Literatur:

Dagmar Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932. Berlin 1986, S. 44

Johannes Ehmann (Hg.), Lebensbilder aus der Evangelischen Kirche in Baden im 19. und 20. Jahrhundert. 3. - Heidelberger Universitätstheologie (Sonderveröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in der Evangelischen Landeskirche in Baden; 10. Heidelberg, Ubstadt-Weiher, Weil am Rhein; Basel 2020

Heidelberger Köpfe. Die Professorenporträts von Dénes v. Szebeny. Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg, 28. Oktober 2004 - 23. Januar 2005. Texte von Carsten Juwig und Reinhard Düchting. Heidelberg 2004, S. 18

Heinrich Holtzmann, in: Badische Biographien I, Heidelberg 1875, S. 161-166

Heinrich Holtzmann, in: Ruperto-Carola. Festschrift zum 500jährigen Jubiläum der Universität Heidelberg 1886, S. 137ff.

Richard August Keller, Geschichte der Universität Heidelberg im ersten Jahrzehnt nach der Reorganisation durch Karl Friedrich (1803-1813). Heidelberg 1913, S. 79-82, 176f. u.ö.

F. Lichtenberger, History of German Theology (1889)

Otto Pfleiderer, Development of Theology (1890)

Rosenkranz, Erinnerungen an Karl Daub (1837)

[Armin Schlechter], 'Ein Knab auf schnellem Roß'. Die Romantik in Heidelberg. Ausstellungskatalog / Universitätsbibliothek Heidelberg. Bearb. von Armin Schlechter unter Mitwirkung von Martina Rebmann. (Schriften der Universitätsbibliothek; Bd. 7) Heidelberg 2006, S. 24

Franz Schneider, Geschichte der Universität Heidelberg im ersten Jahrzehnt nach der Reorganisation durch Karl Friedrich (1803-1813). Heidelberg 1913, S. 158-161, 230-233,  u.ö.

D. Fr. Strauss, Charakteristiken und Kritiken (2. Auflage, 1844)

Georg Weber, Heidelberger Erinnerungen. Am Vorabend der fünften Säkularfeier der Universität. Stuttgart 1886, S. 150f.

Franz Werner, Georg Weber 1808–1888. Schulmann, Familienmensch und Universalhistoriker in Heidelberg. (Mattes) Heidelberg 2021, S. 157