Heidelberger Geschichtsverein e.V.                                   HGV

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Konrad Celtis (eigentlich Konrad Pickel oder Bickel)

*1. Februar 1459 Wipfeld (bei Schweinfurt)

†4. Februar 1508 Wien

Gelehrter, lateinischer Dichter, Humanist



1484/85: stud. Latein, Griechisch und Hebräisch bei Rudolf Agricola (1443-1485) an der Universität Heidelberg

1485: Magister-Examen in Heidelberg

1487: von Kaiser Friedrich III. zum „Poeta laureatus“ gekrönt

1. Februar 1491: gründet in Mainz die Rheinische Gesellschaft zur Pflege der humanistischen Studien („Sodalitas litteraria Rhenana“). Präsident: der Bischof von Worms Johann Dalberg, Sitz: Heidelberg, Nebensitz: Worms, Versammlungsorte: Mainz, Oppenheim, Nürnberg, Augsburg. Die Gesellschaft trägt wesentlich zur Festigung der Reputation Heidelbergs als eines der Zentren des Humanismus bei. Beendet 1517 mit Luthers Kirchenspaltung.

1495/96: Lehrer der Söhne des Kurfürsten Philipp von der Pfalz in Heidelberg

1497: folgt dem Ruf Maximilians I. nach Wien. Lehrt er an der Universität Metrik und Rhetorik, behandelt erstmals die deutsche Vorgeschichte anhand der "Germania" des Tacitus, erhebt damit die Geschichtswissenschaft zu einer akademischen Disziplin und interpretiert die 8 Bücher der Kosmographie des Klaudios Ptolemaios. Entwickelt durch Heranziehung von Globen und Karten die Geographie zu einer Erfahrungswissenschaft. Von großer Breitenwirkung sind die von ihm gegründeten wissenschaftlichen Gesellschaften, so in Heidelberg die "Sodalitas litteraria Rhenana", in Krakau die "Sodalitas Vistulana", in Pressburg die "Sodalitas litteraria Hungarorum", in Wien die "Sodalitas litteraria Danubiana" (1497). Veranlaßt die Errichtung des Collegium poetarum et mathematicorum (1501) durch Maximilian I. Bereichert das Theater durch Aufführung lateinischer Dramen und eigener Stücke („Ludus Dianae“, 1501) und zeigt in seinen Dichtungen („Quatuor libri amorum“, 1502; Oden, 1513) trotz lateinischer Sprache und Anlehnung an Horaz und Vergil unmittelbares Erleben und weltanschauliche Weite. Seine editorische Tätigkeit gilt antiken wie mittelalterlichen Autoren (Apuleius, Tacitus, Hrotsvith von Gandersheim)

http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.c/c262745.htm

http://www.sino.uni-heidelberg.de/students/tjuelch/Dichtung/Celtis.htm