Heidelberger Geschichtsverein e.V.
Heinrich Georg Bronn
*3. März 1800 Ziegelhausen
†5. Juli 1862 Heidelberg (begraben auf dem katholischen Friedhof der Peterskirche)
Paläontologe, Zoologe, Geognost, Hofrat
(botanisches Autorenkürzel: „Bronn“)
katholisch
Wohnung in Heidelberg: Leopoldstraße 33
Vater: Georg Ernst Bronn (1762-1820), Förster, Sohn des Valentin Georg Bronn und der Marie Katharina Schubert
Mutter: Elisabeth Margarethe Bronn (†1832), Tochter des Heinrich Herzberger, Schultheiß in Seckenheim
Bruder: Valentin Bronn (1796-1834), Forstwissenschaftler
Großvater: Valentin Georg Bronn (1731-1799)
1817: stud. Cameralia, dann Naturwissenschaften in Heidelberg
1821: Promotion in Medizin. Privatdozent
1822: Dissertation Über die primitiven und abgeleiteten Formen der Hülsengewächse
1822: zum Professor für Naturgeschichte ernannt
1823: der Mineraloge Karl Cäsar von Leonhard führt den Begriff „Löss“ in die geologisch-mineralogische Literatur ein. Die von ihm erstmals als Lössaufschluss wissenschaftlich beschriebene Örtlichkeit, der Haarlass in Heidelberg, gilt seitdem als locus classicus et typicus.
1824-1827: bereist Oberitalien und Südfrankreich zum Zwecke paläontologischer und geologischer Studien
1828: a.o. Professor der Staatswirtschaft und Naturwissenschaft
1830: übernimmt zusammen mit Karl Cäsar von Leonhard, Professor der Mineralogie in Heidelberg, die Redaktion des Jahrbuchs für Mineralogie, Geognosie und Petrefactenkunde, das zuvor von Leonhard als Taschenbuch für die gesammte Mineralogie herausgegeben wurde
1833-1862: bis zu Karl Cäsar von Leonhards Tod führen beide ihr gemeinschaftliches Werk als Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie und Petrefactenkunde fort. 1862 arbeitet Bronn daran zusammen mit Gustav von Leonhard weiter.
1832: zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt
1833: ordentlicher Professor der Natur- und Gewerbswissenschaften in Heidelberg, Direktor der zoologischen Sammlung
1837: o. Professor der Zoologie
1841: Handbuch einer Geschichte der Natur
WS 1859/60: Prorektor der Universität Heidelberg
1860: die erste deutsche Übersetzung von Charles Darwins Origin of Species erscheint unter dem Titel Über die Entstehung der Arten im Thier- und Pflanzen-Reich durch natürliche Züchtung, oder Erhaltung der vollkommensten Rassen im Kampfe um's Daseyn. Bronns Übersetzung nimmt sich jedoch Veränderungen und „Reinigungen“ heraus.
1861: mit der Wollaston-Medaille der Geological Society of London ausgezeichnet https://de.wikipedia.org/wiki/Wollaston-Medaille
1876: Übersetzung von Charles Darwins Origin of Species durch Julius Victor Carus, die meist als Standardübersetzung verwendet wird (Stuttgart 1876)
Veröffentlichungen:
Heinrich Georg Bronn, Gaea Heidelbergensis, oder Mineralogische Beschreibung der Gegend von Heidelberg. Heidelberg, Leipzig 1830
Handbuch einer Geschichte der Natur (1841)
H. G. Bronn, Geschichte eines Baumgartens, in: Die Natur, hg. von Ule und Müller. Halle 1852, S. 255f.
Portrait: Kurpfälzisches Museum
>Posidonia Bronni (Name der Leitmuschel des Lias epsilon)
Literatur:
Wilhelm von Gümbel, Bronn, Heinrich Georg, in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 355-360
http://www.deutsche-biographie.de/pnd116685417.html
Reinhard Hoppe, 750 Jahre Ziegelhausen 1220-1970. Heidelberg o. J. [1970], S. 42-45
Werner Quenstedt, Bronn, Heinrich Georg, in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 633 f.
http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016318/images/index.html?seite=651
Hans Querner, Heidelberger Zoologen des 19. Jahrhunderts, in: Ruperto Carola, Bd. 41, 1967
http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Georg_Bronn
>Karl Cäsar von Leonhard