Heidelberger Geschichtsverein e.V.

www.haidelberg.de

Jodocus Brechtel. gen. Sartoris

†16. August 1520 (Grabstein im Chor der Peterskirche)

aus Rohrbach

Professor der Theologie (sacrae theologiae professor), Prediger an der Kirche zum heiligen Geist, Dekan, Pfarrer

12. September 1468: an der Universität Heidelberg immatrikuliert

10. Juli 1470: zum Baccalaureus artium (via moderna) promoviert

1472: zum Magister promoviert

1486: Dekanat der Artistenfakultät

1489 und 1508: Rektor der Universität Heidelberg

1508: parochus der Peterskirche

26. 4. 1518: nimmt an Luthers Disputation auf dem Generalkapitel der deutschen Reformkongregation der Augustiner-Eremiten in Heidelberg (in der Schola Artistarum, der Artistenfakultät) teil. Er ließ sich dadurch nicht von seiner spätscholastischen Position abbringen.

hinterläßt ein Stipendium für das Collegium Dionysianum

> Die Brechtelstraße in Heidelberg-Rohrbach ist nach den Brüdern Brechtel aus Rohrbach, den Theologen Heinrich und Martin benannt. Heinrich Brechtel war Vikar an Heiliggeist, Martin Brechtel Baccalaureus der heiligen Schrift und Kanonikus des Stifts Neuhausen bei Worms. Martin Brechtel hatte 1524 das Rektorat der Universität Heidelberg inne. Um 1520 stifteten die beiden (wohl im Auftrag ihres 1510 (?) gestorbenen Vaters) ein Stipendium für das Collegium Dionysianum an der Universität Heidelberg. Diese sogenannte Armenburse war ein Kolleg für unbemittelte Studenten und stand auf dem Platz der heutigen Alten Universität. Die Brüder Brechtel überließen das Recht der Verleihung ihres Stipendiums der Rohrbacher Dorfgemeinde.

Literatur:

K.H. zur Mühlen, in: Semper Apertus I (1985), S. 199

Renate Neumüllers-Klauser (Bearb.), Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg. (Die deutschen Inschriften, 12. Heidelberger Reihe, 4) Stuttgart 1970, Nr. 214

Heinz Scheible, Melanchthon und die Reformation: Forschungsbeiträge. Hg. von Gerhard May und Rolf Decot. Mainz1996 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz, Beiheft 41 : Abteilung abendländische Religionsgeschichte), S. 389f. [96 A 10628]