Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Ludwig Börne (Juda Löw Baruch)

*6. Mai 1786 Frankfurt am Main (als Juda Löw Baruch)

†12. Februar 1837 Paris (Grab auf dem Père Lachaise)

Schriftsteller, Journalist

Vater: Bankier



1800: auf dem Internat des Orientalisten Johan Wilhelm Friedrich Hezel in Gießen

1801: August Friedrich Wilhelm Crome wird Leiter des Internats

1802: stud. Medizin in Berlin. Nimmt Privatunterricht in Philosophie.

1803: Halle. Besuch des Gymnasiums

April 1804: stud. Medizin in Halle

1807-1808: stud. Kameralwissenschaften in Heidelberg (wohnt Schiffgasse 6, bei Schreiner Crall)

10. Mai 1808: stud. Jura und Kameralistik an der Universität Gießen

1808: wird in Gießen zum Dr. phil. in Staats- und Kameralwissenschaften promoviert

1811: Polizeiaktuar in Frankfurt

März 1815?: wird seines Amtes enthoben

1817: lernt Jeanette Wohl kennen

1818: läßt sich protestantisch taufen und seinen Namen von Juda Löw Baruch in Ludwig Börne ändern

Juli-November 1818: seine erste Zeitschrift „Die Wage - Eine Zeitschrift für Bürgerleben, Wissenschaft und Kunst“ erscheint

Januar 1819: Tätigkeit in der Redaktion der „Zeitung der freien Stadt Frankfurt“. Wegen Zensurvergehen zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Tätigkeit in der Redaktion der Zeitschrift „Zeitschwingen“

Herbst 1819: Zensur zwingt zur Aufgabe des Blattes

Oktober-November 1819: Paris

22. März 1820: wegen Verbreitung aufrührerischer Schriften verhaftet. Die Beschuldigung erweist sich als unzutreffend

1822: Paris, Journalist für Cotta

1824: Frankfurt

2. Dezember 1825: Börne hält in Frankfurt eine Denkrede auf Jean Paul: Nicht allen hat er gelebt! Aber eine Zeit wird kommen, da wird er allen geboren, und alle werden ihn beweinen. Er aber steht geduldig an der Pforte des zwanzigsten Jahrhunderts und wartet lächelnd, bis sein schleichend Volk ihm nachkomme. Dann führt er die Müden und Hungrigen ein in die Stadt seiner Liebe; er führt sie unter ein wirtliches Dach: die Vornehmen, verzärtelten Geschmacks, in den Palast des hohen Albano; die Unverwöhnten aber in seines Siebenkäs enge Stube, wo die geschäftige Lenette am Herde waltet und der heiße beißende Wirt mit Pfefferkörnern deutsche Schüsseln würzt. (...)“ (Ludwig Börne, Denkrede am 2. Dezember 1825 im Museum zu Frankfurt) http://www.zeno.org/Literatur/M/B%C3%B6rne,+Ludwig/Schriften/Aufs%C3%A4tze+und+Erz%C3%A4hlungen/Denkrede+auf+Jean+Paul

1830: Juli-Revolution. Börne reist nach Paris und nimmt Kontakt zu französischen Republikanern auf

1831: in Baden-Baden, um sein Projekt der „Briefe aus Paris“ voranzutreiben (in Preußen im November 1831 verboten)

1836/1837: „Menzel der Franzosenfresser“

12. Februar 1837: erliegt einem Lungenleiden



Zitat:

„Die deutschen Journalisten müssen sich [...] eilen. Sie sollen nicht vergessen, daß am 20. September 1824, abends mit dem Glockenschlage zwölf, die Zensur in Deutschland aufhört. Wenn sie also bis dahin ihren Stil nicht verbessern, werden sie mit ihrem schlechten Stile in die Ewigkeit wandern.“



Veröffentlichungen:

„Briefe aus Paris“ (1830-33)

„Menzel, der Franzosenfresser“ (1837)



Literatur:

Erika Anders, Ludwig Börne und die Anfänge des modernen Journalismus. Eine stilistische Untersuchung. Heidelberg: Uni Diss. (Teildruck) 1933

Karl Gutzkow, Börne´s Leben [1840], in: Gesammelte Werke, Bd. 12. Jena 1875 http://www.ex.ac.uk/german/gutzkow/Gutzneu/gesamtausgabe/index.htm

Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. V/2000, S.175, 180

Ludwig Marcuse, Börne: Aus der Frühzeit der deutschen Demokratie. 2. Aufl. Zürich: Diogenes 1980 (Neuauflage von Revolutionär und Patriot. Das Leben Ludwig Börnes. Leipzig: List Verlag 1929)

Hans-Martin Mumm, Das Haus Zimmern und seine Gäste. Die Haspelgasse 12 von 1795-1881. Teil l, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. II/1997

Hans-Martin Mumm, Ludwig Börne und seine Heidelberger Freunde. Heidelberg 2003

Lorenz Ruetz, Arndt und Börne als politische Publizisten. Heidelberg: Univ. Diss. 1936

Christa Walz, Jeannette Wohl und Ludwig Börne. Dokumentation und Analyse des Briefwechsels. Frankfurt/Main, New York 2001

Links:

http://www.ludwig-boerne.de/zeittafel.html (Zeittafel)

http://www.vormaerz.de/lexikon/boerne.html (Vormärz Online Lexikon, mit Literatur)

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/268/15253/ (Süddeutsche Zeitung)

http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_B%C3%B6rne (Wikipedia-Artikel, mit Literatur)

http://gutenberg.spiegel.de/autoren/boerne.htm (Projekt Gutenberg)

vgl. Carl Gustav Jochmann, Jean Paul, David Zimmern