Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Karl Heinrich Bauer

*26. September 1890 Schwärzdorf/Oberfranken

7. Juli 1978 Heidelberg

Mediziner, Ordinarius für Chirurgie

stud. Medizin in Erlangen, Heidelberg und München



1914: Examen und Promotion in Würzburg

1. Weltkrieg: Truppenarzt, danach am Pathologischen Institut in Freiburg

1919: Göttingen, Chirurgie

1923: Habilitation

1933: als Ordinarius für Chirurgie nach Breslau berufen

1934: publiziert in der Fachzeitschrift "Der Chirurg" einen Beitrag, in dem er „zur Ausmerze von Erbübeln“ eine „Unfruchtbarmachung schwer Erbkranker“ befürwortet

1. Januar 1943: Bauer übernimmt die Leitung der Chirurgischen Klinik Heidelberg (bis 1962)

1944: gehört dem wissenschaftlichen Beirat Karl Brandts, des Generalkommissars für das Sanitäts- und Gesundheitswesen, an

1. April 1945: Die Universität Heidelberg wird geschlossen. Nur an den Universitätskliniken wird weitergearbeitet. Kommissarischer Rektor bis 14. August 1945 ist Johannes Hoops.

5. April 1945: politisch unbelastet gebliebene oder im dritten Reich entlassene Professoren ("Dreizehnerausschuß"- Karl Heinrich Bauer, Ernst Engelking, Alfred Weber, Karl Jaspers, Gustav Radbruch, Hans Schaefer, Renatus Hupfeld, Walter Jellinek, Wolfgang Gentner, Martin Dibelius, Karl Freudenberg, Alexander Mitscherlich, Johannes Hoops) bemühen sich um eine baldige Wiedereröffnung und um eine geistige sowie personelle Erneuerung der Universität Heidelberg http://www.uni-heidelberg.de/studium/journal/2010/07/neubeginn.html

8. August 1945: 22 Professoren und Dozenten wählen Karl Heinrich Bauer zum Rektor (Nachfolger von Johannes Hoops), Fritz Ernst zum Prorektor und Karl Jaspers zum Ersten Senator der Universität Heidelberg. Sie bilden mit den Dekanen den Engeren Senat.

14. August 1945: Johannes Hoops übergibt Karl Heinrich Bauer das Amt des Rektors der Universität Heidelberg

15. August 1945: die Heidelberger Universität wird als erste deutsche Universität unter Bauers Führung und mit neuer Satzung wieder geöffnet (bis Ende 1946)

31. Oktober 1964: Inbetriebnahme des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (Bauer ist Mitbegründer)

1962: emeritiert

1975: Bürgermedaille der Stadt Heidelberg



>Büste im Verbindungsgang der Chirurgischen Klinik zwischen den chirurgischen Stationen 1 und 2



Literatur:

br., Forscher und Lehrer von höchstem Rang. Symposium zum Gedenken an Prof. Karl Heinrich Bauer an dessen 100. Geburtstag im DKFZ, in: Heidelberger Amtsanzeiger, 4. 10. 1990, S. 5

Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast et al. (Hg.), Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg 2006, S. 814ff.

Viktor Fichtenau, Fritz Ernst und das Heidelberger Historische Seminar, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 121-134

Christian Pross, Sonja Schweitzer, Julia Wagner, „Wir wollten ins Verderben rennen“. Die Geschichte des Sozialistischen Patientenkollektivs Heidelberg. Köln 2016, S. 158ff.

Steven P. Remy, The Heidelberg Myth. The Nazification and Denazification of a German University. Cambridge/Mass. 2002 [2003 A 753] - Rezension: Christian Jansen, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 11 (2006/2007), S. 253ff.

Peter Zimber, Der Gründer des DKFZ (Große Heidelberger Ärzte, 15), in: RNZ, 15. 7. 2008

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Heinrich_Bauer

http://www.archive.org/stream/bekenntnisderpro00natiuoft#page/127/mode/1up