Heidelberger Geschichtsverein e.V.

www.haidelberg.de

Jakob Fidelis Ackermann

*23. April 1765 Rüdesheim

†28. Oktober 1815 Rüdesheim

Winzer, Mediziner, Botaniker, Anatom, Geh. Hofrath

Professor für Medizin, Anatomie, Physiologie und Botanik in Mainz, Jena und Heidelberg

Direktor des anatomischen Theaters Heidelberg

Sohn des Gastwirts, Oberschultheißen, Gerichtsschöffen und Mandatarius Bernhard Ackermann und seiner Ehefrau Maria Loretta geborene Fink

10. Mai 1795: heiratet die Rüdesheimer Patriziertochter Eva Linn

1784-1787: stud. Medizin in Würzburg und Mainz

1789: Botaniker an der medizinischen Fakultät der Universität Mainz. Schüler des Mainzer Anatomieprofessor Soemmering

30. November 1792: Aufnahme in den Jakobinerclub

Februar/März 1793: Subkommissär für die Mainzer Republik bei der Vorbereitung der Wahlen zum Rheinischen Nationalkonvent

1793: wendet sich von der französischen Revolution ab

1804: Heidelberg. Professor für Anatomie und Physiologie

23. Oktober 1805: Gründung des Institutum Policlinicum Medico Chirurgicum im ehemaligen Dominikanerkloster unter seiner Leitung (am 20. November 1815 geschlossen)

Februar 1807: Auseinandersetzung mit dem Gehirnforscher Franz Josef Gall

Ackermann präpariert das Skelett des 1803 hingerichteten Räuberhauptmanns Schinderhannes erstmals ohne Zuhilfenahme von Drähten, nur von den Sehnen gehalten

„Die Universität Heidelberg bewahrte dem Verfasser medizinischer Schriften ein ehrendes Andenken durch die Errichtung eines Denkmals.“

Veröffentlichungen:

De construendis, cognoscendis et curandis febribus epitome (Mohr & Zimmer, deutsch unter dem Titel Systematischer Lehrbegriff über die Natur, Erkenntnis und Heilart der Fieber 1813, bei Mohr & Zimmer)

Jakob Fidelis Ackermann, Nachricht von der Organisation und den Gesetzen der Kurfürstlichen Poliklinischen Anstalt in Heidelberg, welche mit dem Anfange des Wintersemesters 1805-1806 eröffnet werden wird. (Schwan & Götz) Heidelberg, Mannheim 1805 [P 9787 RES]

Jakob Fidelis Ackermann, Todtenfeyer bey dem Begräbniß des Herrn Franz Anton Mai. Heidelberg 1814

Literatur:

Heinrich Scheel, Die Mainzer Republik. Bd. 1. Protokolle des Jakobinerclubs. Berlin 2. Auflage 1984, S.175, 217, 317 und 722

Franz Dumont, Die Mainzer Republik von 1792/93. Alzey 1982, S. 323

Otto Renkhoff, Nassauische Biographie. Wiesbaden 1985, S. 3

Johann Philipp Schmelzeis, Rüdesheim im Rheingau. Rüdesheim 1881, S.168-169

Marion Hofmann, Der Arzt Jakob Ackermann (1765-1815) und seine Vorstellungen vom "Scheintod". 2004 (Regensburg, Univ., Diss., 2005)

Peter Zimber, Er brachte den Schinderhannes nach Heidelberg (Große Heidelberger Ärzte, 3), in: RNZ, 22. 4. 2008