Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Heidelberger Nobelpreisträger

Philipp Lenard

Physiker (*1862 in Bratislava, †1947 in Messelhausen), Professor in Breslau, Aachen, Heidelberg, Kiel und ab 1907 wieder in Heidelberg, erhielt 1905 den Nobelpreis für Physik für seine Arbeiten über die Natur der Kathodenstrahlen. Im Widerspruch zu seiner wissenschaftlichen Kompetenz stand in den späteren Lebensjahren sein Einsatz für die „Deutsche Physik“, die sich zum Ziel gesetzt hatte, alles „Jüdische“, insbesondere die Relativitätstheorie, aus der Physik zu entfernen.

Albrecht Kossel

Biochemiker (*1853 in Rostock, †1927 in Heidelberg), Professor für Physiologie in Berlin, Marburg und Heidelberg, war einer der ersten, der die Methoden der organischen Chemie auf die Untersuchung biologischer Systeme anwandte. Er erhielt 1910 den Nobelpreis für Medizin für seine Arbeiten über Proteine und insbesondere die Nukleinsäuren.

Otto Meyerhof

Biochemiker (*1884 in Hannover, †1951 in Philadelphia), Professor in Kiel, Berlin und Heidelberg. Nachdem ihm 1935 durch die Nationalsozialisten die Lehrbefugnis entzogen worden war, emigrierte er über Paris nach USA. Den Nobelpreis für Medizin erhielt er 1922 für die Entdeckung energetisch wichtiger Zyklen in biologischen Reaktionsketten.

Carl Bosch

Chemiker (*27. August 1874 in Köln, † 26. April in Heidelberg), Vorstandsvorsitzender der BASF, Vorstandsvorsitzender der I.G. Farbenindustrie AG, erhielt 1931 mit Friedrich Bergius den Nobelpreis für Chemie für die Entwicklung chemischer Hochdruckverfahren (Kohlehydrierung).

Richard Kuhn

Chemiker (*1900 in Wien, †1967 in Heidelberg), Professor in Zürich und Heidelberg und Direktor am Heidelberger Kaiser-Wilhelm- (später Max-Planck-) Institut für medizinische Forschung, erhielt für seine Arbeiten über Carotinoide und Vitamine 1938 den Nobelpreis für Chemie. Dieser wird ihm erst nach Kriegsende überreicht, da ihm die deutsche Regierung verbietet, das Land zu verlassen.

Walter Bothe

Physiker (*1891 in Oranienburg, †1957 in Heidelberg), Professor in Berlin, Gießen und Heidelberg und Direktor des Kaiser-Wilhelm- (später Max-Planck-) Instituts für medizinische Forschung. Den Nobelpreis für Physik erhielt er 1954 für die Entwicklung der Koinzidenzmethode und der mit ihr gemachten Entdeckungen.

Hans Jensen

Physiker (*1907 in Hamburg, †1973 in Heidelberg), Professor für theoretische Physik in Hannover, Hamburg und Heidelberg, entwickelte das Schalenmodell zur Erklärung der Stabilität von Atomkernen bei bestimmten Nukleonenzahlen und erhielt für diese Arbeit 1963 den Nobelpreis für Physik.

Georg Wittig

Chemiker (*1897 in Berlin, †1987 in Heidelberg), Professor in Braunschweig, Freiburg i.B., Tübingen und Heidelberg, entwickelte eine allgemein anwendbare Olefinsynthese zum Nachbau komplizierter Naturstoffe und erhielt dafür 1979 den Nobelpreis für Chemie.

Bert Sakmann

Mediziner (*1942 in Stuttgart), forschte 1974-1989 am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, arbeitete seit 1989 am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg und war gleichzeitig Professor an der Ruprecht-Karls-Universität. Er erhielt 1991 den Nobelpreis für Medizin für die Entwicklung einer Methode zur Untersuchung der Funktion einzelner zellulärer Ionenkanäle. Nach seiner Emeritierung ging er nach München, um dort weiter zu forschen.

Harald zur Hausen

der 72jährige Heidelberger Krebsforscher erhielt 2008 mit zwei Franzosen den Nobelpreis für Medizin (RNZ, 7. Oktober 2008)

Quelle: http://www.uni-heidelberg.de/univ/nobel.html

NB: Der in Heidelberg geborene Physiker Wolfgang Ketterle erhielt im Oktober 2001 mit zwei Amerikanern den Nobelpreis für Physik (RNZ, 10. Oktober 2001)

Der in Heidelberg geborene Physiker Ernst August Friedrich Ruska (1906-1988) erhielt 1986 den Nobelpreis für Physik (zur Hälfte).