Professor Robert Bunsen bestätigt Peter Desaga in einem Handschreiben die Tatsache der Erfindung des Bunsenbrenners
Herr DESAGA, Universitätsmechanikus in Heidelberg, hat nach einem von mir angegebenen Prinzipe Gasbrenner zum Erhitzen in einer sehr sinnreich konstruierten, von ihm erdachten Konstruktion hergestellt, wodurch ohne alle Anwendung von Drahtnetzen eine völlig rußfreie, nichtleuchtende Flamme erhalten wird. Ich habe diese Lampen auf Ersuchen des Herrn DESAGA einer Prüfung unterworfen und dabei die Überzeugung gewonnen, daß dieselben die wesentlichsten Vorzüge vor allen anderen bisher zu gleichen Zwecken in Gebrauch gewesenen Apparaten besitzen. Namentlich sind sie bei weitem einfacher und wohlfeiler herzustellen als die gebräuchlichsten Drahtnetzbrenner und gewähren im Vergleich zu diesen letzteren eine bedeutende Ersparnis an Leuchtgas, geben bei gleichem Gasverbrauch eine höhere Temperatur und bieten den großen Vorteil dar, daß die dadurch erzeugten Flammen eine zu wissenschaftlichen, technischen und ökonomischen Verwendungen viel geeignetere Form besitzen.
Ich halte aus diesem Grunde die von Herrn DESAGA konstruierten Brenner für eine wertvolle Erfindung, die ohne Zweifel wesentlich dazu beitragen wird, die Anwendung des Leuchtgases zu thermischen Zwecken allgemein zu machen.
Heidelberg, den 22. Mai 1855
R. Bunsen, Prof. der Chemie