Heidelberger Geschichtsverein e. V.
Grabinschrift in der St. Peterskirche Heidelberg für Olympia Fulvia Morata,
gestorben am 26. Oktober 1555 zu Heidelberg
Deo immortali sacrum
Et virtuti ac memoriae Olympiae Moratae Fulvii
Morati Ferrariensis philosophi filiae, Andreae Gruntle
ri medici coniugis lectissimae feminae, cuius ingenium ac sin
gularis utriusque linguae cognitio in moribus autem probitas
summumque pietatis studiumque supra communem modum semper
existimata sunt. Quod de eius vita hominum iudicium
beata mors sanctissime ac pacatissime ab ea obita di
vino quoque confirmavit testimonio:
Obiit mutato solo anno salutis D. LV. super millesimo, suae aetatis XXIX;
hic cum marito et Aemilio fratre sepulta. Gulielmus Rascalo
nus medicinae doctor
Benemerenti pie posuit.
(Gott dem Unsterblichen geweiht. Der Tugend und dem Gedächtnis der Olympia Morata, des gelehrten Fulvio Morato aus Ferrara Tochter, des Arztes Andreas Grundler vortrefflichster Gattin als einer Frau, deren Geisteskraft und einzigartige Kenntnis beider Sprachen, deren Sittlichkeit und höchstes Streben nach Frömmigkeit über gewöhnliches Maß immer geschätzt wurden; welch Urteil der Menschen über ihr Leben ein seliger Tod, den sie heiligst und friedfertigst starb, auch mit göttlichem Zeugnis besiegelt hat. Sie starb auf fremdem Boden im Jahre des Heils 1555, im 29. ihres Lebens; hier ist sie mit dem Gatten und dem Bruder Emilio beerdigt. Guillaume Rascalon, Doktor der Medizin. Der Hochverdienten setzte er fromm dieses Denkmal.)