Heidelberger Geschichtsverein e.V.  HGV

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Fähren und Brücken über den Neckar

Um 100 n. Chr. errichten die Römer zwischen den heutigen Neuenheim und Bergheim eine Holzbrücke über den Neckar. Um 150 n. Chr. ersetzen sie die Holzbrücke durch eine steinerne Pfahlbrücke über den Neckar.

1218 verkauft das Wormser Andreasstift die Fähre über den Neckar bei Heidelberg (welche damit erstmals erwähnt wird) in mainzisches Gebiet an Kloster Schönau ("navalis transitus quod vulgo dicitur apud Heidelberch"). Sie verkehrte vermutlich in Höhe der Haspelgasse („Haspel“=Seilwinde an der Schiffslände?).

21. Mai 1284: erste Erwähnung einer Neckarbrücke bei Heidelberg (1288 durch Hochwasser zerstört)

1. Februar 1308: die zweite (nach 1288 erbaute) Neckarbrücke wird durch Eisgang zerstört

1340: die dritte (nach 1308 erbaute) Neckarbrücke wird durch Eisgang zerstört

um 1400: die vierte (nach 1340 erbaute) Neckarbrücke wird durch Eisgang zerstört Abbildung im Thesaurus Palatinus

1408: König Ruprecht III. erlaubt den Heidelbergern, ein Brückengeld zur Instandhaltung der Neckarbrücke zu erheben

1426 wird erstmals der Eiserne Pfahl am Brückenturm im Neckar erwähnt

2. März 1470: die fünfte (nach 1400 erbaute) Neckarbrücke und die Flußmühlen werden durch Eisgang zerstört

2. Februar 1565: die sechste (nach 1470 erbaute) sog. „Münster-Brücke“ wird durch Eisgang zerstört

2. März 1689: die siebte (nach 1565 erbaute) sog. "Merian-Brücke" wird durch französische Truppen zerstört

1689: An der Schiffsgasse wird eine Schiffbrücke über den Neckar gebaut (Ende Januar 1690 durch Hochwasser zerstört, im selben Jahr neu gebaut, 1693 zerstört, 1702 neu gebaut, 1708 abgebaut.) Heidelberg nach der Zerstörung mit Schiffbrücke

1706/08?: Bau der achten Neckarbrücke (sog. "Nepomuk-Brücke"; 1724 durch Eisgang teilweise zerstört, 1784 durch Eishochwasser zerstört; abgebildet bei P.F. de Walpergen, Panorama von Heidelberg 1763)

27. Februar 1724: starker Eisgang des Neckars. Die Brücke wird zum Teil zerstört. Sie wird wiederhergestellt.

27. Februar 1784: Die Neckarbrücke (8. Brücke, "Nepomuk-Brücke"), einzige feste Verbindung über den Fluß zwischen Lauffen und der Mündung und letzte holzgedeckte Brücke in Heidelberg, wird vom Eishochwasser (7,26 Meter) weggerissen.

April 1786-September 1787?: Bau der neunten Neckarbrücke ("Carl-Theodor-Brücke") ganz aus Stein

9. November 1786?: feierliche Brückenschlußsteinlegung der Carl-Theodor-Brücke (9. Neckarbrücke, 8 Bögen) durch Titus Freiherr von Oberndorff, Statthalter in der Pfalz

9. April 1788: Standbild des Kurfürsten Carl Theodor, umgeben von den Sinnbildern der pfalzbayerischen Flüssen Rhein, Neckar, Donau, Mosel (?), von Hofbildhauer Konrad Linck, auf der Neckarbrücke errichtet Inschrift

4. Januar 1789: Nach der Neuen Heidelberger Neckar Brucken-Ordnung kostet der Brückenzoll für Fußgänger 1 Kreuzer, für Neuenheimer und Ziegelhäuser nur 2 Pfennige, für Reitende 2 Kreuzer. Kirchgänger, Kinder, Mägde, die Essen tragen, Froner, kommandierte Soldaten, die gnädigste Herrschaft und alle Kanzlei- und Universitätsverwandte und deren Angehörige sind frei.

1867: Einrichtung einer Drahtseilfähre über den Neckar zwischen Neuenheimer Landstraße 36 und Wahrschau bei der heutigen Stadthalle (seit 1880 durch die Familie Rohrmann betrieben)

1872 wird durch die Stadt Heidelberg eine Wagenfähre (Gierfähre) aus Holz über den Neckar zwischen Ziegelhausen und Schlierbach eingerichtet, die 1885 durch eine eiserne ersetzt wird. Sie ist bis 1954 in Betrieb wird im Volksmund Näh (von lat. navis, navicula) genannt.

7. Oktober 1877: Einweihung der zweiten Neckarbrücke ("Neue Brücke", später „Friedrichbrücke“, eiserne Bogenbrücke auf Steinpfeilern, Breite: 10 Meter) zwischen Heidelberg und Neuenheim

1878: Aufhebung des Brückenzolls an der Alten Brücke. Neuenheim zahlt an Heidelberg dafür über 5000 fl.

1904: eine 230 Meter lange dreibogige Eisenbahnbrücke der Regelspurlinie Heidelberg-Schriesheim wird über den Neckar zwischen Wieblingen und Handschuhsheim von der Maschinenbau-Anstalt Humboldt in Kalk bei Köln gebaut (16. Juli 1906, nach Verzögerung durch einen Unfall, eröffnet)

7. März 1914: Eröffnung der Neckarbrücke zwischen Schlierbach und Ziegelhausen (bei Hochwasser; mit Schienen und Oberleitung für die Straßenbahn) (Baubeginn März 1913) (am 29. 3. 1945 gesprengt)

21. März 1914: Einweihung der Neckarbrücke Ziegelhausen-Schlierbach

1924: die OEG-Eisenbahnbrücke über den Neckar zwischen Wieblingen und Neuenheim (erbaut 1904-1906) erhält anläßlich der Neckarkanalisation einen vierten Bogen. Die ganze Konstruktion wird dabei um 2,40 m angehoben. Gleichzeitig wird die Landstraße Nr. 3 auf der Wieblinger Seite unterführt.

15. Juni 1925: Inbetriebnahme der Staustufe Wieblingen-Schwabenheimer Hof und erstmalige Stauung des Neckar. Die Kettenschleppschiffahrt auf dem Neckar zwischen Feudenheim und Heidelberg wird eingestellt

1926?: Bildung des Schutzverbandes zur Erhaltung der Alten Brücke und des Neckartals

1926-1928: Bau der Staustufe Hirschgasse mit Schleuse

14. April 1928: als dritte Brücke über den Neckar wird die Ernst-Walz-Brücke dem Verkehr übergeben  

19. Dezember 1929: Freigabe des Stegs über das Stauwehr Hirschgasse für den allgemeinen Verkehr

1. Juni 1931: eine Verladeanlage der Kiesbaggerei Weber & Co. Mannheim entsteht bei Neckar-km 22,6 („Heidelberger Hafen“, Entstehung des Messplatzes und des Exerzierplatzes)

12. Dezember 1954: die Brücke über den Neckar zwischen Ziegelhausen und Schlierbach wird eingeweiht