Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Friedrich IV., Kurfürst von der Pfalz

*5. März 1574 Amberg/Oberpfalz

19. September 1610 Heidelberg (Grabstätte: Heiliggeistkirche in Heidelberg)

reg. 1592-1610

("gestern wieder voll gewest")

Wahlspruch: „Regiere mich Herr nach Deinem Wort“

bis zum 10. Lebensjahr lutherisch erzogen

wird als Kurprinz mit "Euer Fürstliche Gnaden" angesprochen

Vater: Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz (lutherisch, 1539-1583)

Mutter: Elisabeth von Hessen, Tochter des Landgrafen Philipp des Großmütigen (†14. März 1582)

Ehefrau: Louisa Juliana von Nassau-Oranien, Tochter Wilhems von Oranien (*31. März 1576 Delft, †15. März 1644 Königsberg)



1583-1592: Pfalzgraf Johann Casimir, Bruder Ludwigs VI., Regent ("Administrator") und Vormund für den neunjährigen Friedrich (IV.). Er führt wieder die calvinisch-reformierte Lehre in der Pfalz ein. Er läßt die Mitglieder des Collegium Casimirianum in Neustadt/Hardt nach Heidelberg zurückkehren. Kurprinz Friedrich ist bis 1592 unter der Vormundschaft des Kurverwesers Johann Casimir, der ihn 1587 zwingt, zum Calvinismus überzutreten.

Dezember 1586: die Universität Heidelberg wählt den Kurprinzen Friedrich zum Rektor

6./16. 1. 1592: Pfalzgraf Johann Casimir stirbt in Heidelberg

März 1592: Kurfürst Friedrich IV.

23. Juni 1593: Heirat (19) mit Louisa Juliana von Nassau-Oranien (17, 1576-1644), Tochter Wilhems von Oranien in Dillenburg (8 Kinder)

26. August 1596: der spätere Kurfürst Friedrich V. wird auf dem Jagdschloß Deinschwang/Oberpfalz geboren

1601-1607: Friedrich IV. fügt dem Heidelberger Schloß in den Proportionen des Ottheinrichsbaus einen weiteren Palast hinzu, den sogenannten Friedrichsbau. Er soll Kirche, kurfürstliche Wohnung und Torbau aufnehmen. Die Hoffassade dieses Gebäudes schmücken sechzehn kunstvolle Fürstenstandbilder (Bildhauer: Sebastian Götz aus Chur, 1575-1621?). Er erhält als erstes Schloßgebäude eine Schmuckfassade zur Stadtseite. (Baumeister: Johannes Schoch , 1550-1631, aus Straßburg)

22. September 1603: Attentat des Rohrbacher Bauern Hans Eisengreyn auf Kurfürst Friedrich IV., der bei der Hasenjagd über des Bauern Äcker ritt. Eisengreyn wird zur Strafe lebendig eingemauert.

17. März 1606: Gründung der Festung Friedrichsburg bei Mannheim

24. Januar 1607: Friedrich IV. verleiht Mannheim das Stadtrecht

1607: Kurfürst Friedrich IV. kauft die Handschrift des Codex Manesse aus einem Schweizer Nachlaß. Sie kommt, unter anderem auf Betreiben des Schweizer Humanisten Melchior Goldast, nach Heidelberg zurück. Sie gehört bis 1622 zur Bibliotheca Palatina.

4. Mai 1608: Die protestantischen Fürsten im Reich schließen sich in der Protestantischen Union zusammen. Friedrich IV. wird ihr Führer.

17.-19. September 2010: "Heidelbergs letzter Ritter" Festwochenende im Schloss Heidelberg, das an den 400. Todestag von Kurfürst Friedrich IV. (1574-1610) erinnert (Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg)



Literatur:

Frieder Hepp, Friedrich IV. machte dem Puritanismus ein Ende, Vor 400 Jahren starb der als Komasäufer verschriene Kurfürst der Pfalz, in: RNZ, 28. 9. 2010 (Blick)

Mordversuch auf Friedrich IV. (1603) [Eysengrein], in: Archiv für die Geschichte der Stadt. Eine Vierteljahresschrift, hg. von Hermann Wirth. 3 Bände. Heidelberg 1868-1870, S. 209-211

Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, X, S. 156, 169ff.

Klaus Winkler, Die Erziehung Friedrichs IV. und ein kleines Gesangbuch, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins, Nr. 22 (2018), S. 149-156

Karl Wolf, Zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz, in: ZGO 92, 1940

Armin Schlechter, Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz, in: Union und Liga, hg. von Albrecht Ernst und Anton Schindling. Stuttgart 2010, S. 137-166

http://www.schloss-heidelberg.de/de/schloss-heidelberg/Kurfuerst-Friedrich-IV-/380571.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_IV._(Pfalz)