Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Marie Elisabeth Auguste von Pfalz-Sulzbach


*17. Januar 1721 Mannheim


17. August 1794 Weinheim (begraben in der Karmeliterkirche Heidelberg, nach Aufhebung des Klosters wird der Sarg 1805 in die St. Michaelskirche zu München überführt)


durch ihre Heirat mit Karl IV. Theodor Kurfürstin von der Pfalz und von Bayern


Vater: Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach (1694–1729), ältester Sohn von Herzog Theodor Eustach von Pfalz-Sulzbach (1659–1732)


Mutter: Elisabeth von Pfalz-Neuburg (1693–1728), Tochter von Karl III. Philipp von der Pfalz (1661-1742)


Schwestern: Maria Franziska von Pfalz-Sulzbach (1724–1794) und Maria Anna von Pfalz-Sulzbach (1722–1790)


Großvater: Kurfürst Karl III. Philipp von der Pfalz (1661-1742) (älteste Enkelin)




17. Januar 1742: heiratet im Schloß Mannheim in Anwesenheit von Kurfürst Karl Albrecht von Wittelsbach ihren vier Jahre älteren Cousin Karl IV. Philipp Theodor von Pfalz-Sulzbach (1724-1799)

31. Dezember 1742: Kurfürst Karl III. Philipp stirbt in der Sylvesternacht. Damit stirbt die Linie Pfalz-Neuburg aus und fällt an Pfalz-Sulzbach II. Karl IV. Philipp Theodor übernimmt nach dem Tod seines kinderlosen Onkels 18jährig die Kurfürstenwürde.

5. Juli 1760: Auszeichnung mit dem russischen St. Katharina Orden


6. Juni 1761: Christian Mayer und der von einem Fieber gequälte Carl Theodor beobachten im Schwetzinger Schlossgarten am frühen Morgen den Venustransit mit dem Canivet-Quadranten, doch „war das Wetter ziemlich neblicht“.


28. Juni 1761: Kurfürstin Elisabeth Auguste schenkt nach 19-jähriger Ehe mit Carl Theodor dem Land einen Thronfolger (Franz Ludwig Joseph), der jedoch infolge ärztlichen Unvermögens kurz nach der Geburt (am 29. Juni 1761) stirbt. Sternengläubige sehen darin die Manifestierung eines Unglücks, das sich durch den Venustransit ankündigte.


18. Oktober 1766: Kurfürstin Elisabeth Auguste stiftet den St. Elisabethen-Orden als Hohen Damenorden der Heiligen Elisabeth zu deren Ehren zur Verleihung für mildtätige Betätigung gegen Arme und Notleidende an katholische Damen von altem stiftsmäßigen Adel https://de.wikipedia.org/wiki/St._Elisabethenorden


1767: Kurfürstin Elisabeth Auguste kauft Schloß Oggersheim von den Erben (ab 1720 von Pfalzgraf Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach, Erbprinz von Sulzbach (1694–1729), als Lustschloß erbaut; 1794 abgebrannt)

1774: Peter Anton von Verschaffelt errichtet die Wallfahrtskirche in Oggersheim


1776: Kurfürstin Maria Elisabeth Auguste verläßt Schwetzingen und zieht sich in ihr Schloß Oggersheim zurück


31. Dezember 1777: Der Kurfürst von Bayern Herzog Maximilian Joseph III. stirbt kinderlos. Damit erlischt die bayerische Linie der Wittelsbacher. Kurfürst Carl Theodor wird sein Nachfolger als Kurfürst von Bayern und verlegt die Residenz nach München.


3. Januar 1794: Maria Elisabeth Auguste von Sulzbach, Kurfürstin von der Pfalz und von Bayern, flieht vor den französischen Truppen von Oggersheim nach Weinheim, wo sie im kurfürstlichen Schloß wohnt

1794: der Heidelberger Medizin-Professor Franz Anton Mai (1742-1814) wird Leibarzt der Kurfürstin Maria Elisabeth Auguste von Sulzbach

17. August 1794: Maria Elisabeth Auguste von Sulzbach, Kurfürstin von der Pfalz und von Bayern, stirbt in Weinheim

15. Februar 1795: Kurfürst Carl Theodor heiratet Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich-Este-Modena (*10. Dezember 1776 Mailand, †23. Juni 1848 bei Wasserburg/Bayern) (18). Die Erzherzogin lehnt jeden körperlichen Kontakt mit ihm ab.

16. Februar 1799: Carl Theodor stirbt in München. Mit ihm erlischt die Linie Pfalz-Sulzbach.



Juli 2002: Das Kurpfälzische Museum kauft "für mehr als eine Million Euro" ein 72teiliges Silberservice für 24 Personen von Kurfürstin Maria Elisabeth Auguste (Straßburg 1767/80?), das einzige Rokoko-Service aus pfälzisch-wittelsbachischem Besitz in Deutschland https://youtu.be/bRRPhC7kDoY?t=3

17.-24. Januar 2021: Festprogramm zum 300. Geburtstag der Kurfürstin Elisabeth Auguste von der Pfalz www.museum-heidelberg.de




Nachkommen:


aus der Ehe mit Kurfürst Karl Theodor von Bayern von 1742-1794:


Franz Ludwig Joseph, Erbprinz von Pfalz-Sulzbach (* 28./† 29. Juni 1761 auf Schloss Schwetzingen)



Literatur:


[Jörn Bahns (Hg. )], Carl Theodor und Elisabeth Auguste. Höfische Kunst und Kultur in der Kurpfalz. Ausstellung des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg anläßlich seines hundertjährigen Bestehens als Städtische Kunstsammlung vom 27. September bis 18. November 1979. Heidelberg 1979 [BHGV]


Ina Gesche, Schloß Oggersheim, in: Nicolas de Pigage 1723-1796, Architekt des Kurfürsten Karl Theodor / mit Beitr. von Joachim de Bürger ... [Red. Michaela Kalusok ...]. Düsseldorf, 1996. S. 104-112


Karl Kreuter, Kurfürstin Elisabeth Auguste von Pfalz-Bayern (1721–1794). Ein heimatgeschichtlicher Beitrag zum 700 jährigen Jubiläum des Anfalles der Pfalz an das Haus Wittelsbach. Oggersheim 1914


Wilhelm Kreutz, (K)Ein Prinz aus pfälzischem Geblüte, in: Mannheimer Geschichtsblätter 23/2012


Wilhelm Kreutz, Aufklärung in der Kurpfalz. Beiträge zu Institutionen, Sozietäten und Personen. (Rhein-Neckar – Historische Schriften. Bd. 4) Ubstadt-Weiher 2009 – Rez.: RNZ, 8. 4. 2009


Björn Mismahl, Abwesenheit mystifiziert. Elisabeth Auguste von Pfalz-Sulzbach in ihren Erblanden am Rhein und Schloss Benrath, in: FrauenGeschichten. Weiblicher Adel auf Schloss Benrath vom 17. bis zum 19. Jahrhundert, hg. von Stefan Schweizer und Björn Mismahl, Düsseldorf 2019, S. 108–125


Stefan Mörz, Die letzte Kurfürstin. Elisabeth Augusta von der Pfalz, die Gemahlin Karl Theodors. Stuttgart u. a. 1997


Stefan Mörz, Kurfürst Karl Theodor ein toleranter Herrscher? Katholischer Fürst in protestantischem Land; in: Pfälzer Heimat 1986, S. 68


Stefan Mörz, Aufgeklärter Absolutismus in der Kurpfalz während der Regierungszeit des Kurfürsten Karl Theodor (1742 1777), Stuttgart 1991 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Reihe B. Forschungen 120)


Hansjörg Probst (Redaktion), Lebenslust und Frömmigkeit: Kurfürst Carl Theodor (1724-99) zwischen Barock und Aufklärung. Handbuch zur Ausstellung. Regensburg 1999 (Publikationen des Reiss-Museums Mannheim)


Stephan Christian Freiherr von Stengel, Denkwürdigkeiten. Hg. von G. Ebersold (Schriften der Gesellschaft Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz, Mannheimer Altertumsverein von 1859, Heft 23). Mannheim 1993


Friedrich Walter, Carl Theodors Hochzeit, in: Mannheimer Geschichtsblätter, Jg. 6, Nr. 7 (1905), Sp. 182-185


Friedrich Walter, Riaucours Gesandtschaftsberichte als Quelle zur Geschichte des Kurfürsten Karl Theodor, in: Mannheimer Geschichtsblätter. 8, 1907


Alfried Wieczorek, Hansjörg Probst, Wieland Koenig (Hg.), Lebenslust und Frömmigkeit. Kurfürst Carl Theodor (1724–1799) zwischen Barock und Aufklärung (= Publikationen des Reiss-Museums Mannheim. 1). 2 Bände. Pustet, Regensburg 1999



https://www.museum-heidelberg.de/Museum-Heidelberg/startseite/digital/film-+und+hoerbeitraege.html (Kulturredakteur Jörg Tröger und Museumsdirektor Frieder Hepp laden Sie ein zu einem kurfürstlichen Museumsbesuch. Es geht um die schicksalshafte Zeit- und Lebensgeschichte Elisabeth Augustas, ihr Verhältnis zu Heidelberg und die vielfältigen Bezüge zu den Sammlungen des Kurpfälzischen Museums. Produktion: Jörg Tröger / Kurpfälzisches Museum 2021)