Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Die Grafen von Lauffen

Fränkisches Adelsgeschlecht, das aus dem Geschlecht der Popponen hervorgegangen sein soll und sich nach der Burg Lauffen in Lauffen am Neckar benennt. Als ältester hinreichend sicherer Ahne gilt ein Graf Poppo, der in Haßmersheim ein kaiserliches Lehen besitzt. Es wird angenommen, dass Poppo das Haßmersheimer Lehen vom Bischof bestätigt bekam und, nachdem die Gaugrafen des Lobden- und Wingarteibagaus ausstarben, Poppo bzw. seine Nachkommen als Gaugrafen eingesetzt wurden. Zu diesen Gaugrafenrechten gehörte auch die Aufsicht über die Neckarschifffahrt in ihrem Bereich.

Am 9. Mai 1011 schenkt König Heinrich II. dem Bischof Burchard von Worms die Grafschaft Stahlbühl (Stalbühl) im Lobdengau. Dieser belehnt damit den Adligen Poppo (1127: „von Lauffen“, vor 1184). Die Grafen von Lauffen verwalten bis 1219 für den Bischof von Worms die Grafschaft im Lobdengau.

1037 erscheint Graf Poppo von Lauffen im Öhringer Stiftungsbrief. Um 1045 wird in Bretten ein Bruno von Lauffen geboren, der später als Erzbischof in Trier erscheint. Ein Konrad von Lauffen wird 1127 als Sohn eines Poppo erwähnt. Dieser (Poppo) hatte zwei Brüder, Heinrich und Bruno (Erzbischof von Trier).

Die Burgen Lauffen, Hornberg, Dilsberg und Eberbach gehörten zu dem Besitz der Grafen von Lauffen bzw. wurden teilweise von ihnen gegründet und dienten wohl hauptsächlich der Kontrolle des Neckars. Der Lauffener Besitz lag offenbar im gesamten Neckargau, im Zaber-, Murr- und Enzgau, im Schnittpunkt der Einflußbereiche von Worms, Speyer und Würzburg. Es scheint, daß die Grafen von Lauffen sowohl die Straßen von Speyer über Bruchsal nach dem mittleren Neckarland, als auch den Neckar selbst von seiner Mündung bis zur Stammesgrenze kontrolliert haben.

Um 1108/1123 gründen Erzbischof Bruno von Trier (†1124) und sein Bruder Poppo aus der Familie der Grafen von Lauffen, Gaugrafen im Kraichgau, auf Lauffener Eigengut das mit Benediktinermönchen aus Hirsau besetzte Kloster Wigoldesberg (1496: Ritterstift Odenheim).

Um 1140 verlegen die Grafen von Lauffen ihre Residenz von Wiesenbach auf den Dilsberg und schenken ihre Wiesenbacher Grundherrschaft mit Besitz und Rechten in den Nachbargemarkungen der Abtei Ellwangen zur Gründung eines Klosters.

1142 gründet Bischof Buggo von Worms das Zisterzienserkloster Schönau im Steinachtal (in Wormser Waldbesitz, in der Grafschaft Poppos IV. von Lauffen, Afterlehen der Edelfreien von Steinach)

um 1187 führt der u. a. in Dilsberg residierende Graf Poppo von Lauffen einen Angriff gegen den Dossenheimer Grafen Berthold von Schauenburg.

Um 1212 erlischt mit Poppo von Lauffen das Geschlecht im Mannesstamm. Eine seiner beiden Töchter, Mechthild, heiratet Konrad von Dürn, die andere Gerhard von Schauenburg (!). Unter diesen wird der vererbbare Familienbesitz aufgeteilt. Die Burg Dilsberg fällt dem Grafen Konrad von Dürn zu. Über den nicht vererbbaren Besitz kommt es zu Auseinandersetzungen, die vor allem für die Staufer von Vorteil sind. Um 1330 kommt die Herrschaft Dilsberg an die Pfalzgrafen bei Rhein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Lauffen

http://www.genealogie-mittelalter.de/lauffen_grafen_von/konrad_von_lauffen_1137.html

http://www.gencircles.com/users/hageman/27/print/24717