Heidelberger Geschichtsverein e.V.
Raban von Helmstatt
*um 1362
†4. November 1439
einer von sieben Söhnen des Weiprecht I. aus dem Geschlecht der Herren von Helmstatt. Dieser gehört dem führenden Kreis kurpfälzischer Räte an und bewirkt, dass außer Raban auch dessen Brüder Weiprecht II. (†1421) und Hans I. (†1422) in den Rat der Kurpfalz aufgenommen wurden. Darüber hinaus stellt Weiprecht I. seine Söhne Raban und Konrad als Pfründeanwärter im Speyerer Domkapitel vor.
1386-1388: stud. an der Universität Heidelberg
1389: Speyer
1389: immatrikuliert sich an der Universität Wien
1393: an der Universität Bologna nachgewiesen
1394: Rückkehr nach Speyer, wo er von Bischof Nikolaus von Wiesbaden zum Kämmerer und Propst der Stuhlbrüder ernannt wurde. Weitere Pfründen folgten, u. a. Anwartschaften auf Domherrenstellen in Mainz, Worms und Würzburg sowie die Pastorie der Pfarrkirche in Stetten.
2. Juni 1396: zum Bischof von Speyer gewählt
1399: zum Bischof von Speyer geweiht
1400: König Ruprecht I. ernennt Bischof Raban von Helmstatt zum Leiter der königlichen Kanzlei (diese befindet sich im Bereich des pfalzgräflichen Marstalls zwischen Ketten- und (alter) Heugasse; "das große Paradies" genannt) (bis 14410)
1430: wird durch den Einfluss des Papstes Martin V. gegen den gewählten Jakob von Sierck, seinen Nachfolger, Erzbischof von Trier und damit einer der drei geistlichen Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches. Verpfändet die Stadt Cochem und die Burg Ehrenbreitstein.
20. Oktober 1438: Raban tritt vom Amt des Speyerer Bischofs zurück, das Reinhard von Helmstatt (†1456) einnimmt
Mai 1439: Raban tritt als Trierer Erzbischof zurück
Literatur:
Max Bär, Raban, Bischof von Speyer...., in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 74–77
Ansgar Frenken, Raban von Helmstatt, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) 1999
Martin Persch, Raban von Helmstatt, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) 1994
Hermann Stein, Arnold Scheuerbrandt, Ursprung und Geschichte der (Neckar-) Bischofsheimer Hauptlinie der Herren von Helmstatt. Ihre Grabmale und ihre Bauten. Sinsheim 2005